Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden und geht auf Joseph Smith zurück. Das Buch Mormon, das als Sonderoffenbarung gesehen wird, stellt eine zentrale Glaubensgrundlage dar. Die Bezeichnung „Mormonen“ wird im Sprachgebrauch gerne verwendet, stellt aber eine polemische Außenbezeichnung dar.
- Mitglieder: 4.662
- Anerkannt seit: 1955
- Gemeinden: 17
- Gotteshäuser: Kirche (16)
- Höchster Feiertag: Ostern
Zentrale Glaubensinhalte
Die Mitglieder der Kirche Jesu Christi glauben an eine Wiederherstellung der Urkirche. Sie glauben, dass sie durch Befolgen religiöser Gebote in die Gegenwart Gottes zurückkehren und dort für immer mit ihren Familien leben werden. Sie berufen sich in ihrem Staatsverständnis auf das Matthäusevangelium. Somit trennen sie in ihren staatskirchenrechtlichen Grundprinzipien Kirche und Staat.
Die Kirche Jesus Christi der Heiligen der Letzten Tage beruft sich neben der Bibel auch auf das Buch „Mormon“ als weiterer „Zeuge für Christus“: Ihr Prophet Joseph Smith soll es um 1820 im US-Bundesstaat New York mit Hilfe eines Engels entdeckt haben. Es berichtet von einer längst untergegangenen, jüdischen Zivilisation in Nordamerika (lange vor Christoph Kolumbus), in deren Tempel auch Jesus nach seiner Auferstehung gelehrt haben soll.
Die Kirche Jesu Christi will als eigenständiger Zweig der christlichen Tradition wahrgenommen werden. Missionstätigkeiten, die in gewisser Weise verpflichtend sind, spielen eine große Rolle.