Id al-Fitr, eines der wichtigsten Feste im Islam, dauert drei Tage: von 1. bis 3. Schawal, dem zehnten Monat im islamischen Jahr. Es wird oft groß mit Verwandten und Freunden gefeiert. An diesen drei Tagen verbietet das religiöse Gesetz zu fasten. Festspezialitäten werden zubereitet, darunter kunstvolle Bäckereien und Süßigkeiten. Im Türkischen heißt das Fest deswegen Seker Bayrami, Zuckerfest.
Glückwünsche werden ausgetauscht, die Kinder bekommen Geschenke wie Spielzeug, Geld und neue Kleidung. Üblicherweise wünscht man einander „id mubarak“ (gesegnetes Fest) oder „id sa’id“ (glückliches Fest).
Offenbarung durch einen Engel
Einen der Höhepunkte des Fastenmonats markiert Lailat al-Kadr (Nacht der Bestimmung), die am Montag begangen wurde. Nach muslimischer Überlieferung soll am 27. des Monats Ramadan im Jahr 610 die Offenbarung des Korans durch den Engel Gabriel an den Propheten Mohammed begonnen haben.
Der Ramadan wird als festliche Zeit empfunden, weswegen auch vom „Gnadenmonat“ die Rede ist. Im Fastenmonat Ramadan dürfen Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang weder essen noch trinken. Nach dem Sonnenuntergang wird das Fasten mit dem Iftar-Mahl gebrochen, häufig im Familien- und Freundeskreis.
Fasten nach dem Mondkalender
Der Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Jahres und beginnt mit dem Neumond. Die Sichtung der Mondsichel markiert vielerorts den Beginn, der daher nicht überall auf der Welt der gleiche ist. Der Islam richtet sich nach dem Mondkalender. Daher hat das islamische Jahr 354, nicht 365 Tage, wie im Gregorianischen Kalender. Dadurch verschiebt sich der Ramadan jedes Jahr um zehn oder elf Tage und durchläuft so allmählich alle Jahreszeiten.
Das Fasten ist eine der „fünf Säulen“ im Islam. Die anderen sind die „Schahada“ (das Glaubensbekenntnis), „Salat“ (das Beten), der „Hadsch“ (die Pilgerfahrt nach Mekka) und die Sozialabgabe „Zakat“. Im Ramadan geht es zusätzlich darum, das eigene Ego zu kontrollieren und seinen Charakter zu verbessern.
Das Fastengebot gilt für Musliminnen und Muslime, die körperlich reif und geistig gesund sind. Davon ausgenommen sind Kranke, hochbetagte Menschen, Schwangere und Kinder. Mit dem Zuckerfest (heuer am 21. April) endet der Ramadan. Dabei danken gläubige Musliminnen und Muslime Allah dafür, dass sie die Kraft für das Fasten und alle mit dem Ramadan verbundenen religiösen Aufgaben gefunden haben.