In zwei Notschlafstellen und einer Dauerherberge könnten rund 125 Menschen pro Tag ein Bett und eine warme Mahlzeit erhalten, „die nirgendwo sonst Hilfe erfahren“, erklärte Rafael Kirchtag, in einer Aussendung am Mittwoch. Koordinator der Wiener VinziWerke. Zusätzlich stellt das Hilfswerk in der Nachtschlafstelle VinziPort künftig zehn weitere Betten für Menschen in akuter Obdachlosigkeit zur Verfügung.
„Uns ist es wichtig, dieses Angebot auch in den warmen Monaten aufrecht zu halten, denn Not kennt keine Jahreszeiten“, so Kirchtag. Die Wiener VinziWerke seien in der städtischen Wohnungslosenhilfe eine Anlaufstelle für all jene Menschen, die über prekäre oder keine Ansprüche in Österreich verfügen.
Kirchtag: VinziWerke oft die letzte Hoffnung
„Oft kommt es vor, dass Menschen jahrzehntelang in Österreich arbeiten, aber die prekären Arbeitsverhältnisse führen dazu, dass sie über keine sozialrechtliche Absicherung verfügen“, erläuterte Kirchtag. So gebe es täglich Betroffene, „die sich leider nicht in unser bestehendes, wenn auch sehr gut ausgebautes, Sozialnetz eingliedern lassen“. Für Betroffene seien die Notschlafstellen der VinziWerke oft die letzte Hoffnung.
Die vom Grazer „Armenpfarrer“ Wolfgang Pucher gegründeten VinziWerke sind ab 1990 aus der Vinzenzgemeinschaft Eggenberg entstanden. Zielgruppe sind Menschen, „die aus der Bahn geraten sind und deshalb in Armut leben“: u.a. Drogen- und Alkoholabhängige, Obdachlose, Haftentlassene, Bettler. In den mittlerweile 40 Institutionen der VinziWerke in der Steiermark, Wien und Salzburg finden täglich bis zu 450 Personen Unterkunft und 1.400 Personen werden mit Essen und Lebensmitteln versorgt.
Allein in Wien bietet das Hilfswerk sieben Einrichtungen an, etwa zwei Notschlafstellen – VinziBett und VinziPort – zwei VinziShops sowie den VinziMarkt und das VinziDorf. Letzteres bietet 24 langzeitobdachlosen Männern ein Zuhause auf Dauer.