KI und Golem: Diskussion und Filmvorführung

In der Lutherischen Stadtkirche in Wien wird am Freitag über „KI – Segen oder Fluch?“ diskutiert und passend dazu der Stummfilmklassiker über das künstlich erschaffene Wesen „Der Golem, wie er in die Welt kam“ gezeigt, zu dem der Organist des Stephansdoms improvisiert.

Der Domorganist in Wien St. Stephan, Konstantin Reymaier, wagt sich musikalisch an einen kurz nach dem Ersten Weltkrieg erschienenen deutschen Stummfilmklassiker: Um 19.00 Uhr improvisiert er auf der Orgel der Lutherischen Stadtkirche (Dorotheergasse 18, 1010 Wien) zum Stummfilmklassiker von 1920.

Dieses Meisterwerk von Paul Wegener gilt als Meilenstein des Stummfilms und „thematisiert Macht, Liebe und menschliche Abgründe“, heißt es in der Ankündigung auf der Webseite der Erzdiözese Wien. „Der Film prägte mit seiner expressionistischen Inszenierung das deutsche Kino der damaligen Zeit.“

Golem-Figuren in Prag
Golem-Figuren in Prag

Auswirkungen künstlich erschaffenen Lebens

Vor dieser Vorführung diskutiert Reymaier ab 18.00 Uhr im Rahmen des Musikforums der Lutherischen Stadtkirche zum Thema „KI – Segen oder Fluch?“. Gemeinsam mit Clemens Wasner, CEO vom Technologieanbieter für künstliche Intelligenz enliteAI, und der Moderatorin Erzsebet Windhager-Gered wird er sich mit den Auswirkungen künstlich erschaffenen Lebens auf das menschliche Zusammenleben widmen.

Der im Film von Regisseur Paul Wegener dargestellte Golem passt zu diesem Thema. Diese mythische Gestalt – ein künstliches Wesen aus Lehm – wird im Prag des 16. Jahrhunderts von Rabbi Löw angesichts von Gefahr für das jüdische Ghetto zum Leben erweckt. Der Golem soll laut alten jüdischen Legenden Unheil abwenden. Die Originalmusik für großes Orchester von Hans Landsberger von 1920 galt über Jahrzehnte als verschollen und wurde erst 2018 in Form einer Klavierdirektion mit fragmentarischen Stimmenmaterial wiederentdeckt.

Der Eintritt zu Diskussion und Konzert beträgt 15 Euro (ermäßigt 10, Kinder und Jugendliche frei).