Juden und Christen

Videos erklären Schawuot und Pfingsten

In zwei YouTube-Videos erklärt der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit die beiden religiösen Feste Pfingsten und Schawuot, die sowohl zeitlich als auch thematisch in Verbindung miteinander stehen.

In den Videos werden die Feste jeweils aus jüdischer sowie christlicher Sichtweise beleuchtet. Dabei ließe sich „so manche Gemeinsamkeit“ feststellen, teilte der Koordinierungsausschuss am Freitag laut Kathpress mit.

Jüdinnen und Juden feiern zu Schawuot (dieses Jahr von 25. bis 27. Mai) die Offenbarung der Thora auf dem Berg Sinai durch Gott 50 Tage nach Pessach. Der Überlieferung nach wurde bei diesem Ereignis die gesamte Thora empfangen, sowohl die schriftliche als auch die mündliche. Während Schawuot werden die Zehn Gebote als Symbol für dieses Ereignis gelesen.

Besiegelung eines Vertrags

In der jüdischen Tradition wird dieser Akt auch als Besiegelung eines Vertrags zwischen Gott und den Juden verstanden. Die Thora wird dabei manchmal als Vertrag zwischen Gott als Herrscher und seinem Volk oder sogar zwischen dem Ehemann und seiner Ehefrau angesehen.

Pfingsten (28. Mai) hingegen erinnert Christen an die Gabe der Heiligen Geistkraft Gottes, die auf die Jünger Jesu herabkam und allen Menschen geschenkt ist. So wird die christliche Botschaft allen Menschen in allen Sprachen der Welt verständlich und soll sie dazu animieren, Gottes frohe Botschaft allen Völkern der Welt zu verkünden.

Bemühen um gute Beziehungen

Der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit bemüht sich seit 1956 um gute Beziehungen zwischen den beiden Religionen. Kardinal Franz König gründete den Ausschuss auf Anregung von Prof. Kurt Schubert, den Doyen der österreichischen Judaistik. Der Ausschuss trug nach der Schoah wesentlich dazu bei, dass ein neues Verhältnis zwischen Judentum und Christentum in Österreich möglich wurde.

Die Arbeitsbereiche sind Dialog, Bildung, öffentliche Kommunikation und Wissenschaft. Der Vorstand muss laut Statut zu je einem Drittel jüdisch, evangelisch und katholisch besetzt sein.