Slowenien

Interreligiöses Balkan-Friedenstreffen Mitte Juni in Koper

Die katholische Kirche in Slowenien plant Mitte Juni ein großes international und interreligiös besetztes Treffen, um die Stärkung von Frieden und Dialog auf dem Balkan voranzutreiben. Leitwort des Dialogforums ist „Friede sei mit dir, Europa! – Friede sei mit dir, Balkan!“.

Das Dialogforum findet am 17. und 18. Juni in der Adria-Hafenstadt Koper statt. Religionsführer aus verschiedenen Balkanländern, darunter Katholiken, Orthodoxe, Muslime, Juden und Evangelische, aber auch politische Vertreter, unter ihnen Sloweniens Staatspräsidentin Natasa Pirc-Musar, werden erwartet.

Organisiert wird die Veranstaltung mit Teilnehmern aus 15 Ländern von der katholischen Slowenischen Bischofskonferenz. Der Bischof von Murska Sobota, Peter Stumpf, betonte bei einem Medientermin in Koper am Donnerstag die Bedeutung eines friedlichen Balkans für Europa und erklärte: „Wenn der Balkan friedlich ist, kann auch Europa mehr Frieden und Stabilität bekommen. Wenn der Balkan unruhig ist, ist auch Europa nicht mehr sicher.“

Stumpf: „Vom Balkan lernen“

Das interreligiöse Treffen werde Menschen zusammenbringen, „die einen starken geistigen und moralischen Einfluss auf das haben, was auf dem Balkan geschieht und geschehen wird“, sagte Stumpf nach Angaben der Nachrichtenagentur STA und des Portals „Druzina.si“. Der Bischof ist Vorsitzender des Komitees zur Vorbereitung des „Forum für Dialog und Frieden auf dem Balkan“.

Stumpf hob hervor, dass die Kirche nicht den Eindruck erwecken möchte, dass der Balkan auf Slowenien angewiesen sei, um einen dauerhaften Frieden zu erreichen. Vielmehr sollten Slowenien und Europa vom Balkan lernen, wie man durch religiöse Erfahrungen Dialog und Frieden sucht.

Konkrete Beispiele aus der Praxis

Die Veranstaltung beginnt am Samstag, 17. Juni, mit einem „Forum für Dialog und Frieden“ im Franziskus-von-Assisi-Saal des ehemaligen Minoritenklosters im Zentrum Kopers. Insgesamt 22 Vertreter der verschiedenen Kirchen und Religionsgemeinschaften sollen in Vorträgen Probleme und auf Zeichen der Hoffnung auf Frieden aus ihrem Blickwinkel schildern. Zudem sollen konkrete Beispiele für eine gute Praxis der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Religionen vorgestellt werden. Neben mehreren Bischöfen, Muftis und einem Rabbiner kommt auch ein Vertreter von Nichtglaubenden zu Wort.

Nachmittags folgt eine Veranstaltung unter dem Titel „Jugend für den Frieden“, die von Jugendlichen aus verschiedenen Religionsgemeinschaften Sloweniens und anderer Länder in der Taverna am Hafen organisiert wird. Abends findet in der Kathedrale von Koper ein Konzert des jungen slowenischen Organisten Jerne Maze statt. Am Sonntag, 18. Juni, feiern der Papstgesandte in Slowenien, Nuntius Erzbischof Jean-Marie Speich, und der Vorsitzende der Slowenischen Bischofskonferenz, Andrej Saje, in der Kathedrale einen Gottesdienst mit Forumsteilnehmern.

„Historischer Moment“

Bischof Stumpf sieht in dem Treffen in Koper einen „historischen Moment“ für Slowenien. „Die Gäste vom Balkan werden die Erfahrung des Dialogs und des Friedens nach Slowenien und über uns in den Rest Europas bringen.“ Die katholische Kirche im Land pflege insbesondere seit der staatlichen Unabhängigkeit Sloweniens sorgfältig den interreligiösen Dialog, erklärte der Bischof. Die Beziehungen zwischen den Gläubigen verschiedener Religionen, darunter Katholiken, Orthodoxe, Evangelische, Muslime und Juden, beschrieb Stumpf als respektvoll, offen und aufmerksam.

Örtlicher Gastgeber des Dialogforums ist der Diözesanbischof von Koper, Jurij Bizjak. Er unterstrich bei dem Medientermin die wechselseitige Bereicherung durch Gastfreundschaft und den Austausch zwischen den Religionen. „Ein Gast bringt immer mehr mit, als der Gastgeber zu erwidern vermag, und der Gastgeber empfängt immer mehr, als der Gast mitnehmen kann“, meinte Bizjak.