Syngoge auf der griechischen Insel Kos
Municipality of Kos
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Tourismus

Griechische Insel Kos hat wieder eine Synagoge

Die griechische Urlaubsinsel Kos hat ein neues jüdisches Kultur- und Gebetszentrum. Ende Juli soll die Synagoge Kahal Shalom nach knapp 80 Jahren neu eröffnet werden, wie die „Griechenland-Zeitung“ berichtet.

Grund seien wachsende Zahlen jüdischer Touristinnen und Touristen aus Israel. Die Restaurierungsarbeiten an dem Gotteshaus aus dem 18. Jahrhundert wurden laut Bericht bereits im Frühjahr abgeschlossen. Die alte Synagoge war bei einem Erdbeben 1933 zerstört und 1935 neu aufgebaut worden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie aber aufgegeben, da die jüdische Gemeinde von Kos, bestehend aus etwa 150 Mitgliedern, fast vollständig ausgelöscht worden war. 1984 wurde das Gebäude von der Zivilgemeinde erworben und diente als Kulturzentrum. In den vergangenen Jahren machte eine steigende Zahl von Touristen aus Israel wieder eine Synagoge notwendig. Das Kulturzentrum werde beibehalten.

Rückgriff auf historische Vorbilder

Da keine dokumentierten Informationen zum ursprünglichen Zustand des Gotteshauses vorlagen, griff man laut Bericht auf historische Beispiele in Italien zurück. Leiter der Restaurierung des Innenraums war der Architekt Elias Messinas, Dozent und Autor eines Bandes über die Synagogen Griechenlands.

Die überwiegende Mehrheit der in etwa 34.000 Inselbewohnerinnen und -bewohner gehört der griechisch-orthodoxen Kirche an. Zudem gibt es eine kleine Minderheit türkischstämmiger Musliminnen und Muslime.

Einst selbstständiger Inselstaat

In der griechischen Antike ab ca. 700 v. Chr. war Kos selbstständiger Inselstaat. 308 v. Chr. beginnt für die Insel eine Geschichte unterschiedlichster Besatzungen, etwa durch den makedonischen König Philipp II., seinen Sohn Alexander den Großen, die Römer, den Kaiser von Konstantinopel, die Kreuzritter und die Türken.

1912 eroberten die Italiener die Insel und blieben bis 1943. Nach kurzer deutscher Besatzung zählt Kos seit Ende des Zweiten Weltkriegs zum griechischen Mutterland. Die touristische Entwicklung begann in den 1970er Jahren.