Österreich

Wiener Campus der Religionen: Erneuter Vandalenakt

Auf dem „Campus der Religionen“ in Wien-Aspern ist es erneut zu einem offenbar antisemitisch motivierten Vandalenakt gekommen. Die Fahne der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) samt Fahnenmast fehlt, so eine Aussendung des Vereins Campus der Religionen am Mittwoch.

Bereits in Vorjahren wurde die jüdische Fahne zerstört, einmal samt Fahnenmast. „Der antisemitische Vandalismus hat eine neue Dimension erreicht“, so Johannes Kronika, Generalsekretär der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft (ÖRG), der bei Markierungsarbeiten für die Umsetzung der Fahnen – vom jetzigen Standort nahe der U2 zum Vorplatz des eigentlichen Campus-Grundstücks – das Fehlen bemerkte.

In einer gemeinsamen Erklärung hielten die Vertreter und die Vertreterin des Vereins fest: „Wir sind zutiefst bestürzt über wiederholte Übergriffe auf das Projekt und die Symbolkraft dieses Friedensprojektes. Wir treten weiter füreinander ein und empfinden jeden Vandalismus an dem Ort für hinterhältig und feig und werten diesen als einen Angriff auf uns alle. Aus der gewachsenen Freundschaft untereinander treten wir jeder Aktion der Zerstörung, Vermeidung oder Entfernung einer unserer Gemeinschaften aus dem Projekt entschieden entgegen.“

Campus der Religionen in Wien mit fehlender Fahne der IKG
Johannes Kronika
Die Fahne der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) samt Fahnenmast fehlt.

Generalsekretär Benjamin Nägele religion.ORF.at gegenüber: „Ganz offensichtlich war das ein antisemitischer Akt, denn es wurde gezielt gegen die jüdische Fahne vorgegangen. Wir haben es satt, dass das alle paar Monate passiert. Die Israelitische Kultusgemeinde wird daher ihr Engagement am Campus der Religionen in nächster Zeit neu bewerten.“

Ratlosigkeit über Entfernen der Fahne

Der Anlass der Entfernung der Fahne der Israelitischen Kultusgemeinde löse Ratlosigkeit aus. Doch: „Wir lassen uns nicht zerschlagen und werden weiter bewusste Zeichen für Anerkennung, Wertschätzung und Herzensbildung in unserer Gesellschaft und unter allen verschiedenen Glaubensrichtungen setzen.“