Interview

Papst empört über Koranverbrennung in Schweden

Papst Franziskus hat sich wegen der Koranverbrennung in Schweden empört gezeigt: „Ich bin empört und angewidert von solchen Aktionen. Jedes Buch, das von seinem Volk als heilig angesehen wird, muss aus Respekt vor denen, die daran glauben, respektiert werden.“

Das Recht auf freie Meinungsäußerung dürfe „niemals als Vorwand benutzt werden, um andere zu beleidigen“, sagte der Papst in einem Interview mit der emiratischen Zeitung „Al-Ittihad“ (Montag-Ausgabe). Der Papst sprach auch das Thema Gewalt an.

„Meiner Meinung nach besteht der einzige Weg, die jungen Menschen vor negativen Botschaften, falschen Nachrichten und materiellen Verlockungen, Hass und Vorurteilen zu schützen, darin, sie in diesem Kampf nicht allein zu lassen, sondern ihnen die notwendigen Werkzeuge in die Hand zu geben, nämlich Freiheit, Unterscheidungsvermögen und Verantwortung“, so der Papst.

Von Polizei bewilligte Aktion

Auszüge aus dem Interview mit „Al-Ittihad“ wurden am Sonntagabend in italienischen Medien veröffentlicht. Bei einer Demonstration in Stockholm war am Mittwoch erstmals seit Monaten wieder ein Koran angezündet worden.

Die Polizei hatte den Protest zuvor bewilligt, nachdem andere Aktionen dieser Art im Februar untersagt worden waren. Schwedische Gerichte hatten jedoch geurteilt, dass die Polizei nicht das Recht habe, die Erlaubnis zu Koranverbrennungen zu verweigern.

Inzwischen haben viele Länder, darunter der Iran, die Türkei und Marokko, die Verbrennung des heiligen Buchs des Islams verurteilt – mehr dazu in Koranverbrennung in Stockholm: Marokko ruft Botschafter zurück.