Nordirland

Protestanten erinnern an Sieg über Katholiken

Mit Paraden haben protestantische Gruppen am Mittwoch in Nordirland an einen militärischen Sieg über die Katholikinnen und Katholiken erinnert. Gedacht wurde der Schlacht am Boyne vor 333 Jahren. Die Route führte auch durch katholische Viertel.

Am 12. Juli 1690 hatten protestantische Kräfte unter König Wilhelm III. von Oranien die Truppen des katholischen Königs Jakob II. besiegt. Zum sogenannten Orangemen’s Day marschierten Musikkapellen durch die Hauptstadt Belfast und andere Städte, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete.

Der Feiertag wurde am Vorabend mit großen Feuern eingeläutet. Für Kritik sorgte, dass Fotos der designierten nordirischen Regierungschefin Michelle O’Neill von der katholisch-republikanischen Partei Sinn Fein und des irischen Regierungschefs Leo Varadkar an meterhohen Bauten angebracht wurden.

Route führt durch katholische Viertel

Bei den Gedenkmärschen am „Glorius Twelfth“ – dem „glorreichen Zwölften“ – kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Ausschreitungen. Die Routen führten mitunter durch katholische Viertel.

In Nordirland stehen sich katholische Nationalistinnen und Nationalisten, die eine Vereinigung mit Irland anstreben, und protestantische Unionistinnen und Unionisten, die weiterhin zu Großbritannien gehören wollen, gegenüber. Auch nach dem Karfreitagsabkommen, das 1998 den jahrzehntelangen Bürgerkrieg beendet, kommt es immer wieder zu Spannungen.