Italien

Toter Papst Pius X. zu „Kurzbesuch“ in Heimat

Die sterblichen Überreste von Papst Pius X. (1903–1914) verlassen im Oktober den Petersdom in Richtung seiner norditalienischen Heimat. Anlass ist der 120. Jahrestag der Wahl von Giuseppe Sarto zum Papst, wie die Tageszeitung „Il Messaggero“ am Wochenende berichtete.

Papst Franziskus habe der außergewöhnlichen Reise vom 6. bis 15. Oktober zugestimmt, heißt es weiter. Nach eintägiger Aufbahrung in der Kathedrale von Treviso, verbleibt Pius X. über eine Woche in der Kirche von Cendrole, nahe seines Geburtsorts Riese. Die Region Venetien erwartet zu diesem Anlass Hunderttausende Pilgerinnen und Pilger.

Der am 2. Juni 1835 als Giuseppe Melchiore Sarto geborene Pius X. wurde 1954 heiliggesprochen. Unter Kirchenhistorikern gilt er als vielschichtige Persönlichkeit, die für einen strikten Antimodernismus wie für innerkirchliche Reformen steht – er ordnete etwa die Kurie neu und gab eine Überarbeitung des Kirchenrechts in Auftrag. Pius X. starb am 20. August 1914, rund drei Wochen nach Beginn des Ersten Weltkriegs.

Papst Pius X. (1835–1914), Fotografie von Ernest Walter Histed
Public Domain/Wikipedia
Papst Pius X. (1835–1914), Fotografie von Ernest Walter Histed

Auch Johannes XXIII. „verreiste“

Es ist nicht das erste Mal, dass ein toter Papst seine letzte Ruhestätte verlässt. Bereits 2018 wurde Johannes XXIII. (1958–1963) in einem Glassarg in seine Heimatdiözese Bergamo gebracht. Anlass war auch damals der Jahrestag der Papstwahl – in jenem Fall der 60 – mehr dazu in Papst Johannes XXIII. beendete „Pilgerfahrt“.