700 Bischöfe und 10.000 Priester konzelebrierten. Aus Österreich nahmen rund 3.000 Jugendliche teil. Sie wurden u.a. von den Bischöfen Hermann Glettler, Josef Marketz, Wilhelm Krautwaschl und Stephan Turnovszky begleitet.
Wörtlich sagte der Papst in seiner Predigt im Tejo-Park von Lissabon: "Euch jungen Menschen, die ihr große Träume hegt, die aber oft von der Angst getrübt werden, sie nicht verwirklicht zu sehen; euch, die ihr manchmal denkt, dass ihr es nicht schafft; euch, jungen Menschen, die ihr in diesen Zeiten versucht seid, euch entmutigen zu lassen, euch für unzulänglich zu halten.
Papst feiert mit 1,5 Mio. Jugendlichen
Mit dem Aufruf „Fürchtet euch nicht!“ hat Papst Franziskus seine zentrale Predigt beim Abschlussgottesdienst des Weltjugendtages beendet. Laut Veranstaltern nahmen rund 1,5 Millionen Jugendliche an dem Gottesdienst im Tejo-Park in Lissabon teil. Der nächste Weltjugendtag findet 2027 in Südkoreas Hauptstadt Seoul statt.
Euch, jungen Menschen, die ihr die Welt verändern wollt und für Gerechtigkeit und Frieden kämpft; euch, jungen Menschen, die ihr euch anstrengt und Fantasie aufbringt, aber den Eindruck habt, dass dies nicht genügt; euch, jungen Menschen, die die Kirche und die Welt brauchen wie die Erde den Regen; euch, jungen Menschen, die ihr die Gegenwart und die Zukunft seid; euch sagt Jesus: Fürchtet euch nicht!"
Freude nach Hause tragen
Zuvor hatte er die Teilnehmer des Weltjugendtags aufgefordert, die Freude der Tage von Lissabon mit nach Hause zu nehmen und dort Gutes zu tun. "Wir werden nur dann leuchtend zurückkehren, wenn wir lieben wie Jesus.
Wenn wir als Egoisten nach Hause zurückkehren, erlischt das Licht, das wir von hier mitnehmen", sagte der Papst. Franziskus ermunterte die Jugendlichen, auf Jesus zu hören. „Das ganze Geheimnis ist: Auf Jesus hören. Er lehrt uns den Weg der Liebe. Hört ihm zu. Das ist alles: Alles, was es im Leben zu tun gibt, ist in diesen Worten enthalten.“
Nacht unter freiem Himmel verbracht
In seiner auf Spanisch vorgetragenen Predigt wich der Papst wiederholt vom vorbereiteten Text ab, hielt sich aber im Kern an die Vorlage. Die meisten der teilnehmenden Jugendlichen hatten die Nacht unter freiem Himmel am Ufer des Tejo verbracht. Am Vorabend hatte der Papst dort eine lange Nachtwache mit Gebeten und Gesängen geleitet.
Mit dem Gottesdienst am Sonntagvormittag endete der Weltjugendtag – die weltweit größte kirchliche Veranstaltung – nach knapp zwei Wochen. Der Papst hatte seit Donnerstag an dem Großereignis teilgenommen, dessen Teilnehmerzahl täglich anwuchs.
Nächster katholischer Weltjugendtag 2027 in Seoul
Der nächste Weltjugendtag findet 2027 in Südkoreas Hauptstadt Seoul statt. Das teilte der Papst Franziskus am Sonntag zum Abschluss des katholischen Großtreffens in Lissabon mit. Damit wird zum zweiten Mal eine asiatische Stadt Gastgeberin.
Weltjugendtage sind die größte Massenveranstaltung der katholischen Kirche. Zu den Abschlussgottesdiensten mit dem Papst kommen Hunderttausende Teilnehmer. Weltjugendtage wurden 1985 von Johannes Paul II. (1978-2005) ins Leben gerufen und finden in der Regel alle drei Jahre statt. In den dazwischenliegenden Jahren finden Jugendtreffen auf diözesaner Ebene statt. Zum Heiligen Jahr 2025 soll in Rom ein besonderes Jugend-Event veranstaltet werden, so der Papst.
Seit der Zählung der Weltjugendtage mit der Begegnung 1986 in Rom fanden die internationalen Großveranstaltungen bislang neunmal in Europa statt, dreimal in Süd- und zweimal in Nordamerika sowie je einmal in Asien und Australien.
Erste Reaktionen aus Südkorea
In ersten Reaktionen von jungen Pilgern aus Südkorea auf dem Feld der Papstmesse hieß es, die Entscheidung sei eine große Ehre, aber auch eine Herausforderung.
Korea ist kein traditionell katholisches Land. In Südkorea verzeichnet die katholische Kirche aber seit 20 Jahren ein stetes Wachstum. Im Süden der geteilten Halbinsel stieg die Zahl der Katholiken bis Ende 2021 laut Vatikan-Angaben auf etwa 5,86 Millionen. Von den derzeit rund 52 Millionen Einwohnern Südkoreas ist also jeder neunte katholisch.
Bei der Jugend findet derzeit ein Korea-Hype statt. Koreanische Serien, K-Pop (BTS etc.) mit speziellen Partys sind in Europa in. Jugendliche lernen dafür sogar Koreanisch.