Weltfriedenstag

Vatikan will sich künstlicher Intelligenz widmen

Der katholische Weltfriedenstag 2024 nimmt das Thema künstliche Intelligenz (KI) in den Fokus. Die Fortschritte auf dem Gebiet wirkten sich in zunehmendem Maße auf das menschliche Handeln aus, heißt es in einer Erklärung der vatikanischen Entwicklungsbehörde.

Der Weltfriedenstag der katholischen Kirche wird seit 1968 jährlich am 1. Jänner begangen. Zum Weltfriedenstag veröffentlicht der Papst jeweils vorab eine Weltfriedensbotschaft, in der er ein Thema näher erörtert. In seiner aktuellen Botschaft warnte der Papst nun vor den möglichen Gefahren der künstlichen Intelligenz und wies auf die „disruptiven Möglichkeiten und ambivalenten Auswirkungen“ der neuen Technologie hin.

Papst Franziskus ruft in seiner Botschaft zu einem offenen Dialog über KI auf. Das Kirchenoberhaupt wolle verhindern, dass sich bei Entwicklung und Gebrauch von KI-Systemen eine „Logik der Gewalt und Diskriminierung auf Kosten der Schwächsten und Ausgegrenzten“ festsetze, heißt es aus dem Vatikan. Es müsse verantwortlich mit den neuen Technologien umgegangen werden, um sie zum Wohle der Menschheit einzusetzen.

Wachsam sein

Man müsse wachsam sein, so der Papst. „Die dringende Notwendigkeit, das Konzept und die Nutzung der künstlichen Intelligenz auf eine verantwortungsvolle Art und Weise auszurichten, damit sie in den Dienst der Menschheit und des Schutzes unseres gemeinsamen Hauses gestellt werden kann, erfordert, dass die ethischen Überlegungen auf den Bereich der Bildung und des Rechts ausgedehnt wird“, heißt es weiter.

Bereits 2015 räumte Franziskus ein, dass die Technologie eine „Katastrophe“ sein könne, aber er bezeichnete das Internet, die sozialen Netzwerke und die Textnachrichten auch als „Geschenk Gottes“, vorausgesetzt, sie werden vernünftig genutzt.

Vatikan kooperiert mit Tech-Giganten

Im Jahr 2020 schloss sich der Vatikan mit den Tech-Giganten Microsoft und IBM zusammen, um die ethische Entwicklung der KI zu fördern und eine Regulierung von Technologien, die in die Privatsphäre eindringen, wie etwa die Gesichtserkennung, zu fordern.