Mongolische Mönche in traditioneller Tracht
APA/AFP/Frederic J. Brown
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Reise

Franziskus reist als erster Papst in die Mongolei

Papst Franziskus reist am Donnerstag zu einem Besuch in die Mongolei. Dabei wird er sich unter anderem mit Vertretern anderer Religionen und Konfessionen austauschen, meldete Kathpress. Es gibt dort etwa 1.400 katholische Gläubige.

In dem ostasiatischen Land sind vor allem eine Sonderform des tibetischen Buddhismus sowie Schamanismus verbreitet. Von den etwa 3,3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern sind weniger als 1.500 katholisch. Sie werden von knapp 30 Priestern und ebenso vielen Ordensfrauen seelsorglich begleitet.

Die bevorstehende Reise in den ostasiatischen Staat habe er sich gewünscht, auch um einem „edlen, weisen Volk“ mit seinen vielen religiösen Traditionen aus der Nähe zu begegnen, sagte Franziskus am Sonntag nach dem Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Die katholische Kirche in der Mongolei sei in Zahlen gemessen klein, jedoch lebendig im Glauben und groß in der Barmherzigkeit.

Franziskus wird als erster Papst den Binnenstaat zwischen Russland und China besuchen. Es ist seine 43. Auslandsreise und die bereits vierte im laufenden Jahr. Insgesamt hat der Papst seit Amtsantritt 2013, Italien und die Mongolei mitgezählt, bereits 63 Länder in aller Welt besucht.

Interreligiöses Treffen am 3. September

Das römisch-katholische Kirchenoberhaupt wird am 1. September auf dem Dschingis-Khan-Flughafen der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator eintreffen. Am folgenden Tag sind Treffen geplant mit Staatspräsident Uchnaagiin Chürelsüch, Regierungschef Luvsannamsrai Oyun-Erdene und weiteren Vertretern aus Politik und Gesellschaft. Anschließend folgt eine Begegnung mit Bischöfen, Priestern, Missionaren und Seelsorgern in der katholischen Peter-und-Paul-Kathedrale der Hauptstadt.

Den Dialog, den die katholische Minderheit vor Ort mit anderen Religionen führt, will der Papst mit einem interreligiösen Treffen am 3. September würdigen. An seinem letzten Besuchstag will Franziskus ein katholisches Sozialzentrum einweihen. Anschließend fliegt er zurück nach Rom.

„Zeichen für die Weltkirche“

Die Papstreise steht unter dem offiziellen Motto „Gemeinsam hoffen“. Hoffnung sei eine christliche Tugend und als Wert auch unter Nicht-Christen allgemein anerkannt; der Besuch von Franziskus sei zudem für die örtlichen Katholiken ein Zeichen großer Hoffnung und Ermutigung, „und umgekehrt kann die Kirche in der Mongolei trotz ihrer Kleinheit und Marginalität ein Zeichen der Hoffnung für die Weltkirche sein“, teilte der Vatikan zu Erläuterung des Leitworts mit.

Der Mongolei-Besuch ist eine von insgesamt drei Papstreisen binnen zwei Monaten. Anfang August nahm Franziskus am Weltjugendtag in Lissabon teil. Ende September will der 86-Jährige für zwei Tage in die südfranzösische Hafenmetropole Marseille reisen.

Kardinal: Ermutigung für katholische Gemeinde

„Wir wissen, dass auch Anhänger und Vertreter anderer religiöser Traditionen großen Respekt und Bewunderung für den Heiligen Vater empfinden“, sagte Kardinal Giorgio Marengo in einer dieser Tage veröffentlichten Videoreportage des vatikanischen Missionspressedienstes Fides. Der Italiener ist der jüngste Kardinal der Weltkirche und seit 2020 als Leiter der Apostolischen Präfektur Ulan Bator Bischof der Ortskirche in der Mongolei.

Die interreligiösen Begegnungen, die der Papst während seines Besuchs in der Mongolei haben werde, könnten die Missionare und die mongolische katholische Gemeinschaft auf ihrem Weg der Geschwisterlichkeit und der Nähe zu den Gläubigen anderer Religionen ermutigen und bestärken, hofft Marengo.