Italien

Bekannter Mönch gründet neue Klostergemeinschaft

Der italienische Mönch Enzo Bianchi (80) hat im Piemont eine neue Klostergemeinschaft gegründet. Sie befindet sich in der Ortschaft Albiano d’Ivrea und heißt „Casa Madia“. Der für seine Bibelauslegungen und ökumenischen Initiativen bekannte Mönch und Autor hatte 1965 die ökumenische Klostergemeinschaft von Bose im Piemont gegründet.

Wie die katholische Tageszeitung „Avvenire“ am Wochenende berichtete, besteht die neue Kommunität zunächst aus fünf Männern und zwei Frauen. Bianchi selbst will laut dem Bericht nicht Prior der neuen Gemeinschaft werden.

Ihr gehören Männer und Frauen unterschiedlicher christlicher Kirchen und Traditionen an, heute zählt sie etwa 80 Mitglieder. Die Klosterregel von Bose wurde 1973 vom zuständigen Bischof von Biella kirchlich genehmigt. Die Gemeinschaft pflegt insbesondere Kontakte in die Welt der östlichen Kirchen.

Konflikte in früherem Orden

„Bruder Enzo“ war über Jahrzehnte einer der bekanntesten christlichen Autoren in Italien, er nahm an Weltbischofssynoden als Berater teil. 2017 wurde er als Prior der Gemeinschaft abgelöst. Nach Konflikten mit seinem Nachfolger ordnete der Vatikan eine Visitation an.

2020 wurde der Gründer gemeinsam mit drei weiteren Brüdern durch ein von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichnetes Dekret aufgefordert, das Kloster Bose zu verlassen. Ausschlaggebend waren damals offenbar Fragen der kirchlichen Disziplin und des Gehorsams.

Zunächst weigerte Bianchi sich, dem nachzukommen. Nun scheint laut dem Zeitungsbericht durch die Neugründung eine Befriedung eingetreten zu sein. Die neue, deutlich kleinere Niederlassung mit Gästehaus und eigener Landwirtschaft liegt etwa 15 Autominuten entfernt von der älteren Klostergemeinschaft Bose.