Todesfall

Trauer um katholische Publizistin Ingeborg Schödl

Die katholische Journalistin, Buchautorin und engagierte Katholikin Ingeborg Schödl, die unter anderem Biografin und Vizepostulatorin im Seligsprechungsverfahren Hildegard Burjans war, ist am Mittwoch, 13. September, im 90. Lebensjahr im Wiener CS Hospiz Rennweg verstorben.

Durch ihre publizistische Tätigkeit sowie durch ihr Wirken in zahlreichen Ämtern – unter anderem in der Hörer- und Sehervertretung des ORF – habe Schödl die öffentliche Wahrnehmung der Kirche in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich mitgeprägt, so eine Aussendung der Caritas Socialis. Als Journalistin und Buchautorin beschäftigt sich Schödl vorrangig mit gesellschaftlich relevanten Themen wie Familienbildung, Altern, Medienverantwortung sowie der Stellung der Frau in Gesellschaft und Kirche.

„Wir verdanken ihr das energische, tatkräftige und hartnäckige Dranbleiben, um unsere Gründerin Hildegard Burjan durch ihr publizistisches Wirken und viele Veranstaltungen weiten Kreisen bekannt zu machen“, würdigte Caritas-Socialis-Generalleiterin Sr. Susanne Krendelsberger die Verstorbene in einer Aussendung am Donnerstag.

Triebfeder von Seligsprechungsverfahren

Schödl hatte das Hildegard Burjan Komitee und später das Hildegard Burjan Forum gegründet und war Triebfeder des Seligsprechungsverfahrens für Hildegard Burjan, das 2012 im Wiener Stephansdom erfolgreich zum Abschluss kam. „In der Kirche wird sie als ‚Gottes starke Tochter‘, als mutige, kritische und die Kirche liebende Stimme fehlen“, heißt es abschließend in der Aussendung der Caritas Socialis.

Publizistin und Autorin Ingeborg Schödl
Kathbild.at/Franz Josef Rupprecht
Publizistin Schödl: „Mutige, kritische und die Kirche liebende Stimme“

Geboren wurde Ingeborg Schödl am 28. August 1934 in Wien. Sie arbeitete als Redakteurin bei der „Wiener Kirchenzeitung“ (seit 2004 „Der Sonntag“), war von 1977 bis 1999 Mitglied der ORF-Hörer- und Sehervertretung und ab 1990 Vorsitzender des Programmausschusses. Im Katholischen Familienverband Österreich war sie Chefredakteurin der Zeitschrift „Ehe und Familie“ sowie Vizepräsidentin. Schödl war verheiratet mit dem bereits verstorbenen Alfred Schödl.

Viele Auszeichnungen

1993 wurde Schödl mit dem Leopold-Kunschak-Presseförderungspreis und 1999 mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet. 2001 erhielt sie von der Erzdiözese Wien den Orden Dame des Gregoriusordens, 2004 erhielt sie den Professoren-Titel. 2013 wurde ihr von Kardinal Christoph Schönborn der Stephanusorden in Gold für ihr Lebenswerk und ihre Verdienste um die Erzdiözese Wien verliehen.

Buchveröffentlichungen

Unter Schödls zahlreichen Buchveröffentlichungen sind unter anderem zu erwähnen: „Im Fadenkreuz der Macht. Das außergewöhnliche Leben der Margarethe Ottillinger“ (Czernin-Verlag, 2004), „Hildegard Burjan – Frau zwischen Politik und Kirche“ (Dom-Verlag, 2008), „Gottes starke Töchter“ (Verlag St. Gabriel, 2001), „Vom Aufbruch in die Krise. Die Kirche in Österreich ab 1945“ (Tyrolia, 2011) sowie ihr Buch „Anna Dengel – Das Unmögliche wagen“ (Tyrolia, 2014).

Bis zuletzt hat Schödl publizistisch gewirkt und die Kolumne „Seitenschiff“ in der Zeitschrift „miteinander“ des Canisiuswerkes und eine weitere Kolumne in der Eisenstädter Kirchenzeitung „martinus“ geführt. In ihrer letzten Kolumne im „martinus“ (Ausgabe vom 30. August) schrieb sie: „Aus eigenem Erlebten habe ich schon erfahren können, welche Hilfe es bedeutet, wenn man weiß: Ich kann nicht tiefer fallen als in Gottes Hände. Keine noch so psychologisch geschulten Fachleute können das vermitteln! Das Vertrauen darauf gibt die erforderliche Kraft.“