Mariendom, Linz
APA/Barbara Gindl
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Gedenkstätte

Kirchen öffnen Türen am Tag des Denkmals

Am Sonntag öffnen rund 250 historische Objekte in ganz Österreich ihre Türen für Besucherinnen und Besucher. Auch viele kirchliche Gebäude und Objekte sind dabei. Der Tag des Denkmals zeigt bei freiem Eintritt die Vielfalt des kulturellen Erbes Österreichs.

Der Tag des Denkmals präsentiert aktuelle Projekte der Denkmalpflege und lenkt die Blicke auch auf wenig bekannte Objekte. Es werden auch die Pforten von historischen Objekten geöffnet, die normalerweise nicht oder nur eingeschränkt öffentlich zugänglich sind, wie etwa das Priesterseminar in Linz.

Spezielle Einblicke und Führungen im kirchlichen Bereich gibt es unter anderem in Wien in der Votivkirche und in der Jesuitenkirche, in den niederösterreichischen Stiften Klosterneuburg und Altenburg, in die Vorarlberger Propstei Sankt Gerold oder etwa in die Grazer Basilika Maria Trost.

Rupertitag in Salzburg

In Salzburg fällt der Tag des Denkmals mit dem Rupertitag , dem Fest der Diözesanheiligen Rupert, Virgil und Erentrudis, zusammen. Neben kostenfreien Führungen durch den Dom, das DomQuartier und das Stift St. Peter können zahlreiche weitere kirchliche Einrichtungen besucht werden, teilte die Erzdiözese mit. Unter anderem ist es möglich, die renovierte Kajetanerkirche und die Spitalskirche zu besichtigen und Führungen in Form von Stadtspaziergängen zu den Werken von Fischer von Erlach zu machen.

APA18377226 – 16052014 – SALZBURG – …STERREICH: ZU APA TEXT KI –  THEMENBILD  – Der Salzburger Domplatz mit dem Domquartier, am Mittwoch, 14. Mai 2014. Das Domquartier Salzburg wird am 17. Mai eršffnet. APA-FOTO: BARBARA GINDL
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Am Tag des Denkmals kann unter andrem das Domquartier in Salzburg besucht werden, der Eintritt ist frei

Auch die Diözese Linz beteiligt sich am Tag des Denkmals teilte die katholische Kirche Oberösterreich mit. So ist etwa die Dombauhütte in der Linzer Innenstadt als „lebendige Werkstätte“ und immaterielles Kulturgut zu besichtigen. Ebenso gibt es Turmbesteigungen, Kinderführungen und eine Klanginstallation in der Rudigierhalle in Österreichs größter Kirche.

Das Priesterseminar Linz wartet hingegen mit der Vernissage der Ausstellung „Capita“ mit Werken der Künstlerin Gerlinde Miesenböck auf. Der Fotografin geht es in ihren Bildern weniger um konkrete Personen oder Schicksale, sondern um übergeordnete Themen, wie etwa die Frage nach dem Zuhause und dem Fremden.

„Last Supper Interactive“

Auf dem Linzer St. Barbara Friedhof macht ein Rundgang deutlich, dass sich der Friedhof stetig weiterentwickelt. Imposante alte Grabstätten sind ebenso zu sehen wie zeitgenössische Kunst, die Menschen des 21. Jahrhunderts einen Zugang zu den Themen Tod und Vergänglichkeit eröffnen sollen.

Im Ars Electronica Center ermöglicht „Last Supper Interactive“ des italienischen Medienkunstlers Franz Fischnaller ein virtuelles Eintauchen in Leonardo da Vincis Meisterwerk „Das Letzte Abendmahl“. Das Gemälde kann im in hoher Auflösung aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Perspektiven erkundet werden. Beim Hineinzoomen bis auf einen Quadratmillimeter werden kleinste Details sichtbar. Der Theologe Michael Zugmann und der Kunsthistoriker Lothar Schultes begleiten die Besucherinnen und Besucher mit fachkundigen Kommentaren und Informationen.

100 Jahre Jubiläum

Seit 100 Jahren gibt es das österreichische Denkmalschutzgesetz. Es wurde am 25. September 1923 vom Nationalrat beschlossen. Zwar hatte die Monarchie mit der „k.k. Zentralkommission“ bereits seit dem Jahr 1850 eine staatliche Einrichtung, aus der schließlich das Bundesdenkmalamt hervorging, ein Denkmalschutzgesetz fehlte jedoch. Seit 1923 hat das Bundesdenkmalamt den gesetzlichen Auftrag, das öffentliche Interesse an der Erhaltung des österreichischen kulturellen Erbes durchzusetzen.

Der Tag des Denkmals wird vom Bundesdenkmalamt koordiniert und findet jährlich am letzten Sonntag im September in ganz Österreich statt. Er ist der österreichische Beitrag der europaweiten Initiative „European Heritage Days“ die unter der Patronanz des Europarates und der Europäischen Union steht.