Zu diesem Zweck kamen die ersten zwölf Mönche aus Schwaben. Abt German Erd schrieb in der aktuellen Ausgabe des „Tiroler Sonntag“: „Es war ein Unternehmen mit einem ungewissen Ausgang, aber in der Gewissheit, von Gott getragen zu sein. In dieser Haltung versuchen wir hier als Mönche zu leben: Beten und Arbeiten – alles in der Hinwendung zu Gott.“ Wer in dieser Haltung lebe, "spürt „ein Getragensein und wird bewahrt vom Irrglauben, alles selbst leisten zu müssen“.
Das Kloster Stams erlebte eine sehr wechselhafte Geschichte mit Zerstörung und zweimaliger Aufhebung, zuletzt während der Zeit des Nationalsozialismus. Heute gehören 22 Mönche zur Abtei, fünf davon aus Vietnam. Das Kloster ist ein bedeutendes Wirtschaftsunternehmen mit 35 Angestellten, die vorwiegend im Haus oder in einem der angeschlossenen Betriebe (z. B. Forstwirtschaft) arbeiten.
Gymnasium und Seelsorge
Zum Kloster gehört auch ein Gymnasium mit 600 Schülerinnen und Schülern und 65 Lehrerinnen und Lehrern. Seelsorglich aktiv ist das Stift Stams zudem in Südtirol. Seit 1273 sind in den Pfarren Untermais, Gratsch und St. Peter Stamser Mönche tätig.
German Erd war Pfarrer, Lehrer, Direktor des Gymnasiums und ist sind seit 20 Jahren Abt. Zur Frage, welche Erfahrungen ihn persönlich tief geprägt haben, meinte der Abt: „Persönlich war es vielleicht das Erlebnis, dass Menschen, die nur wenig haben, am glücklichsten wirken. Es gibt einen inneren Zusammenhang zwischen Einfachheit und Glück.“
Liturgie, Kunst und Kultur
Im Blick auf das Zusammenleben in der Gesellschaft plädierte der Abt für ein „Mehr an Miteinander – im Austausch der Argumente, im gegenseitigen Wohlwollen, im aktiven Zuhören und Zugehen aufeinander“.
Das Stamser Jubiläumsjahr bietet ein vielfältiges Programm an Liturgie, Kunst und Kultur. Höhepunkt ist am Samstag, 23. September, um 10.00 Uhr ein Festgottesdienst mit Festakt. Am Sonntag, 24. September laden die Mönche zum Tag der offenen Tür, geboten werden unter anderem ein Kinderprogramm und Musik.