Inland

Caritas begrüßt Strategie für humanitäre Hilfe

Die Caritas begrüßt die am Freitag von Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) präsentierte Strategie der humanitären Hilfe der Republik Österreich.

„Der Beschluss der Strategie für Humanitäre Hilfe ist aufgrund immer mehr Not leidender Menschen ein wichtiger Schritt“, äußerte sich Caritas-Präsident Michael Landau per Aussendung. Eine erfolgreiche Umsetzung hänge freilich von ausreichenden Ressourcen ab, gab er zu bedenken.

2022 waren 274 Millionen Menschen auf Humanitäre Hilfe angewiesen, mittlerweile ist die Zahl laut UNO auf 360 Millionen Menschen angestiegen. Angesichts dieses starken Zuwachses sei der geplante Beschluss „sehr zu begrüßen“, so Landau. Die Bundesregierung komme damit einem langjährigen Anliegen der Caritas und anderer Hilfsorganisationen nach.

Strategie „zum Leben erwecken“

„Mit der Strategie definiert Österreich Schwerpunkte der Humanitären Hilfe und ermöglicht, Ressourcen für Humanitäre Hilfe gezielter, planbarer und schneller einzusetzen“, so der Chef der Caritas. In einem nächsten Schritt müsse es nun darum gehen, die Strategie „zum Leben zu erwecken“ und mit Budget und ausreichend Mitteln zum Erreichen der Ziele auszustatten. „Die beste Strategie ist nichts wert, wenn die Mittel zur Umsetzung fehlen“, unterstrich Landau.

Es stehe außer Zweifel, dass der Anstieg an Not leidenden Menschen unter anderem mit der Klimakrise und ihren Folgen verbunden ist: „Dürren, Waldbrände, Überschwemmungen und Hurrikans bisher nicht gekannten Ausmaßes begleiten die Schlagzeilen schon das ganze Jahr über“, so Landau. „Die bittere Realität ist, dass die Folgen der Klimakrise jene am stärksten treffen, die am wenigsten zur Krise beigetragen haben.“

Ein weiterer Grund für den steigenden Bedarf an humanitärer Hilfe liege in immer länger anhaltenden Konflikten. Auch abseits des medial im Vordergrund stehenden Kriegs in der Ukraine steigt die Zahl bewaffneter Konflikte seit 2010 weltweit an, nannte Landau etwa die Bürgerkriege in Syrien und im Jemen und den Konflikt rund um Bergkarabach als Beispiele.

„Zeichen der Zeit“ erkannt

Vor dem Hintergrund, dass die Herausforderungen im Bereich der Humanitären Hilfe weiter zunehmen werden, habe die Bundesregierung „die Zeichen der Zeit“ erkannt und in den letzten Jahren mehr Geld in Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe investiert. Mit dem Beschluss der Strategie der Humanitären Hilfe halte nun auch eine bessere strategische Ausrichtung Einzug in die Entwicklungspolitik, zeigte sich der Caritas-Präsident überzeugt.

„Die Bundesregierung muss ihren Weg nun in den Budgetverhandlungen konsequent fortführen“, so Landau. Trotz der Steigerungen sei Österreich bei den Mitteln für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe „immer noch weit von den international vereinbarten 0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung entfernt“.

Planbarkeit und Ressourcen

Auch der österreichische EZA-Dachverband AG Globale Verantwortung begrüßte die Präsentation der Strategie für Humanitäre Hilfe. Es gelte nun, keine Zeit mehr zu verlieren, appellierte Geschäftsführer Lukas Wank am Freitag in einer Aussendung. Wichtig sei künftig eine bessere Planbarkeit, raschere Abwicklung sowie ausreichend Ressourcen. So würden flexiblere Mittel, die bereits zu Beginn eines Jahres bereitgestellt werden, es österreichischen Hilfsorganisationen erleichtern, umfassend auf immer länger andauernde Konflikte und Krisen zu reagieren.