EIne Regenbogenfahne an der Fassade der Kirche Breitenfeld
APA/Herbert Neubauer
APA/Herbert Neubauer
Katholisch

Zertifikate für „queersensible“ Kircheneinrichtungen

Mit einem neuen Zertifikat bzw. Prädikat möchte die Regenbogenpastoral Österreich römisch-katholische Pfarren und kirchliche Organisationen und Einrichtungen vor den Vorhang holen, die sich in besonderer Weise um eine „queersensible“ Haltung bemühen.

Das teilte Regenbogenpastoral-Leiter Franz Harant am Donnerstag gegenüber Kathpress mit. Mit dem „a&o – akzeptierend und offen – Prädikat“ wolle man der Forderung von „Amoris laetitia“ nachkommen, dass „jeder Mensch in seiner Würde geachtet und mit Respekt aufgenommen werden soll“. Damit zieht die römisch-katholische Kirche den evangelischen Kirchen nach, wo seit 2015 ein „a&o-Prädikat“ vergeben wird.

Mit dem Zertifikat würden sich Pfarren und Gemeinschaften zu einer „queersensiblen und queerfreundlichen Haltung im Umgang mit LGBTIQ*-Personen“ sowie zu einer Förderung von Maßnahmen der „Bewusstseinsbildung für queeres Leben“ verpflichten – etwa im Pfarrgemeinderat oder auch in der Gottesdienstgestaltung, so Harant. Auch sollte das Prädikats-Zertifikat in Form einer Wort-Bild-Marke gut sichtbar angebracht werden, um „ein öffentliches Zeichen zu setzen“, so Regenbogen-Seelsorger Harant. Nahezu 40 Anträge seien bereits gestellt worden.

Akzeptanz für Mensch als Gottes Ebenbild

In der Regenbogenpastoral gehe es um eine besondere Grundhaltung: „Es geht uns darum, Menschen in ihrer geschlechtlichen Vielfalt, die ja nicht beliebig formbar oder gar wählbar ist, also in all ihrer Verschiedenheit zu achten, wertzuschätzen und einzubeziehen“, so Harant. Das neue Zertifikat bzw. Prädikat „a&o – akzeptierend und offen“ sei „öffentlicher Ausdruck dieser pastoralen Grundhaltung“.

Wo immer das Zertifikat künftig bekundet werde, so sei es für LGBTIQ*-Personen – egal welcher sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität – ein „sichtbarer Hinweis, dass ihnen offen begegnet wird und dass sie von Gott als Ebenbild geschaffen und in ihrem Sosein anerkannt und akzeptiert werden“, sagte Harant.