„Yesus Kristus“

Indonesien: Christliche Feiertage werden umbenannt

In Indonesien werden die christlichen Feiertage Karfreitag, Himmelfahrt und Weihnachten künftig auch eine christliche Bezeichnung erhalten. Das berichtete der asiatische Pressedienst Ucanews am Montag.

Demnach ersetzt künftig der landessprachliche Name „Yesus Kristus“ in offiziellen staatlichen Mitteilungen die bisherige gebräuchliche arabische Bezeichnung Isa al-Masih. Um die Namensänderung in der Feiertagsordnung, welche bei einer Pressekonferenz der Ministerien für Religion, Arbeit und Staatsorganisation angekündigt wurden, hatten zuvor die evangelischen und katholischen Christinnen und Christen des Landes angesucht.

In Indonesien sind drei christliche Feste staatliche Feiertage: Wafat Isa al-Masih (Karfreitag), Kenaikan Isa al-Masih (Christi Himmelfahrt) und Hari Raja Natal (Weihnachten). Künftig sollen die offiziellen Namen der Feiertage den christlichen Namen von Jesus Christus enthalten.

Erlass in Arbeit

Wie der stellvertretenden Religionsminister Saiful Rahmad Dasuki erklärte, bereitet sein Ministerium derzeit einen Entwurf für einen Präsidialerlass vor, um die Namensänderung offiziell zu vollziehen.

Indonesien ist das Land mit der größten muslimischen Bevölkerung weltweit. Etwa 240 von 280 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern sind Muslime, Christen sind mit etwa zehn Prozent (sieben Prozent evangelisch, drei Prozent katholisch) die zweitgrößte Religion. 2017 fand in der Hauptstadt Jakarta der asiatische katholische Jugendtag statt. Bürgerrechtler haben jüngst die restriktive Blasphemiegesetzgebung des Landes angemahnt.

Etwa zehn Prozent Christen

Nach einem islamistischen Brandanschlag auf eine Kirche warnte das Hilfswerk missio vor dem Einfluss von in Saudi-Arabien radikalisierten Extremisten. Der Islam ist zwar nicht Staatsreligion, Bürgerinnen und Bürger sind aber verpflichtet, sich zu einer der fünf offiziellen Religionen zu bekennen. Neben dem Islam gehören dazu das Christentum, der Buddhismus, der Konfuzianismus und der Hinduismus.

Im Islam wird Jesus unter dem Namen „Isa“ als einer der wichtigsten Propheten verehrt, nicht aber als Sohn Gottes. Er trägt den Beinamen al-Masih oder Messias. Im Koran taucht sein Name etwa zwanzigmal auf.