Orthodoxe

Ukraine: Prorussische Kirchengemeinden vor Verbot

Die Ukraine will prorussische Kirchengemeinden verbieten, die mit dem orthodoxen Moskauer Patriarchat verbunden sind. Das Parlament in Kiew nahm am Donnerstag laut der Nachrichtenagentur Ukrinform einen Gesetzentwurf an.

Die Gesetzesvorlage richte sich gegen die als prorussisch kritisierte Ukrainische Orthodoxe Kirche (UOK). 267 Abgeordnete stimmten der Meldung zufolge mit Ja, 15 mit Nein. Die UOK unterstand lange dem Moskauer Patriarchen Kyrill, den Krieg Russlands gegen die Ukraine unterstützt.

Erst im Mai 2022 sagte sie sich von ihm los und erklärte sich für unabhängig. Dieser Schritt wird aber von der ukrainischen Regierung angezweifelt. Laut dem Gesetzentwurf bräuchte es für jede der etwa 12.000 Kirchengemeinden der UOK ein eigenes Gerichtsverfahren für ein jeweiliges Verbot.

Einschränkung Religionsfreiheit

Kritiker warnen vor einer Einschränkung der Religionsfreiheit. Damit das Gesetz in Kraft tritt, muss es in einer weiteren Lesung verabschiedet und vom ukrainischen Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj unterzeichnet werden.

Die UOK streitet mit der neuen Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU) um die religiöse Vorherrschaft im Land. Die Regierung in Kiew unterstützt die OKU, die 2018 mit Hilfe des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Patriarch Bartholomaios, gegründet wurde.