Krieg in Nahost

Gaza-Pfarrer fordert schnellstmögliches Ende des Krieges

Der katholische Pfarrer von Gaza, Gabriel Romanelli, fordert einen sofortigen Stopp der Bombardierungen, „damit den Menschen geholfen werden kann – nicht nur im Süden des Gazastreifens“.

Das sagte der argentinische Ordensmann von der Gemeinschaft Verbo encarnado (Fleischgewordenes Wort) am Sonntag am Rande des wegen des Krieges nur in kleinem Rahmen begangenen Patronatsfests „Unsrer Lieben Frau von Palästina“ in Deir Rafat der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Die Bevölkerung Gazas seien in großer Mehrheit Zivilisten.

Romanelli mahnte humanitäre Hilfe nicht nur für den Süden des Gazastreifens an, in den sich die Zivilbevölkerung nach Aufforderung Israels in Sicherheit bringen sollte. „Auch im Norden des Gazastreifens und in Gaza-Stadt sind noch hunderttausende Menschen. Sie können nirgendwo hin, denn es gibt keinen Ort“, sagte er der KNA. Ein Stopp der Kampfhandlung sei auch nötig, um die mehr als 20.000 Verletzten versorgen zu können und Tote zu begraben. Zudem befänden sich unzählige Menschen noch unter den Trümmern.

Wasser- und Lebensmittelvorräte knapp

Nach zwei Tagen vollständiger Unterbrechung der Leitungen sei jetzt teilweise wieder eine Kommunikation mit seinem Vikar Jussef Assad in Gaza möglich. Auf dem Gelände der katholischen Pfarre halten sich demnach derzeit rund 700 Personen auf. Wie lange die Wasser- und Lebensmittelvorräte noch reichten, sei schwierig zu berechnen, auch, weil man mit den muslimischen Nachbarn teile.

Romanelli war er bei einem Besuch außerhalb des Gazastreifens vom Krieg überrascht worden und kann derzeit nicht in seine Pfarre zurückkehren. „Dass ich nicht in ihrem Leiden bei ihnen sein und helfen kann, ist ein großer Schmerz“, so der Ordensmann.

Es sei jedoch „eine große Ehre für die Kirche“, dass sämtliche Ordensleute, die sich derzeit im Gazastreifen befinden, die Mutter-Teresa-Schwestern, Rosenkranzschwestern und die Ordensmänner und -Frauen des Verbo Encarnado, sich entschlossen hätten, auch bei einer möglichen Ausreisemöglichkeit bei den Gaza-Christen zu bleiben. Man könne die Familien, die Behinderten, Alten und Verletzten nicht allein lassen.