Das Logo der Freimaurer (Kette, Zirkel und Winkel) auf einer Glastüre
APA/dpa/Angelika Warmuth
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Verbot

Vatikan: Kein Freimaurertum für Katholiken

Katholikinnen und Katholiken ist es weiterhin verboten, den Freimaurern beizutreten. Das stellte das vatikanische Dikasterium für die Glaubenslehre in einer vom Papst gebilligten Antwort auf die Anfrage eines philippinischen Bischofs fest.

Es sei unvereinbar, einer Freimaurer-Loge beizutreten und Katholik zu sein, so das von Glaubenspräfekt Kardinal Victor Fernandez unterzeichnete Schreiben, von dem Vatican News am Mittwoch berichtete.

Der Bund der Freimaurer stützt sich auf fünf Grundideale: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität. Sie sollen im Alltag gelebt werden. Die Gemeinschaft ist sehr verschwiegen, was zu verschiedenen verschwörungsartigen Theorien geführt hat. Sie sind in sogenannten Logen organisiert und waren früher reine Männerbünde. Nun gibt es teilweise auch Frauenmitgliedschaften.

Großer Zulauf auf den Philippinen

Die Anfrage an das Dikasterium des Vatikans kam von Julito Cortes, Bischof von Dumanguete auf den Philippinen. Cortes habe „mit Besorgnis die Situation in seiner Diözese geschildert, die durch den ständigen Anstieg der Zahl der Freimaurer entstanden ist, und um Vorschläge gebeten, wie man mit dieser Realität aus pastoraler Sicht angemessen umgehen und dabei auch die Auswirkungen auf die Lehre berücksichtigen kann“, schildert Kardinal Fernandez die Ausgangslage.

Das Dikasterium bezog auch die philippinische Bischofskonferenz ein und teilte ihr mit, die Umsetzung einer „koordinierten Strategie in zwei Ansätzen“ unter den einzelnen Bischöfen sei notwendig. Auf Lehrebene bekräftigte die Glaubensbehörde, dass die „aktive Mitgliedschaft eines Gläubigen in der Freimaurerei“ verboten sei – aufgrund der „Unvereinbarkeit zwischen der katholischen Lehre und der Freimaurerei“.

Mitgliedschaft in Loge „schwere Sünde“

Dabei wurde auf die Erklärung der Glaubenskongregation vom November 1983 verwiesen. Das vom damaligen Kardinal Joseph Ratzinger und dem Sekretär der Kongregation, Jerome Hamer, unterzeichnete, von Johannes Paul II. gebilligte Schreiben bekräftigte, dass katholische Gläubige, die Freimaurerlogen angehören, sich „in einem Zustand schwerer Sünde“ befinden.

Auch auf entsprechende Leitlinien der philippinischen Bischofskonferenz aus dem Jahr 2003 nahm das aktuelle Vatikan-Schreiben Bezug.

„Zustand der Sünde“ gilt auch für Kleriker in Logen

Wer „formell und bewusst Mitglied von Freimaurerlogen“ sei und sich die freimaurerischen Grundsätze zu eigen gemacht habe, falle unter die Bestimmungen dieser Erklärung, heißt es in dem Vermerk. Diese Maßnahmen würden auch „für alle in der Freimaurerei eingeschriebenen Kleriker“ gelten.

Als zweiten Ansatz schlug das Dikasterium in dem aktuellen Brief den philippinischen Bischöfen vor, „in allen Pfarren eine Volkskatechese über die Gründe für die Unvereinbarkeit zwischen dem katholischen Glauben und der Freimaurerei durchzuführen“. Die Bischöfe des Landes mit der mit Abstand größten katholischen Bevölkerung Asiens werden schließlich aufgefordert zu prüfen, ob sie sich öffentlich zu diesem Thema äußern sollten.