Musik

Heino: Kirchentournee in Gedenken an verstorbene Ehefrau

Der deutsche Schlagerstar Heino (84) wird seine geplante Auftrittsreihe in europäischen und auch österreichischen Kirchen nach dem Tod seiner Frau Hannelore nicht absagen, sondern in ihrem Gedenken durchführen.

„Heino singt weiter. Er tut das vor allem, weil die Idee zur Tournee von Hannelore kam. Sie hätte es so gewollt“, erklärte sein Manager Helmut Werner gegenüber der „Kronen Zeitung“ (Freitagsausgabe). Auch wenn die ersten ursprünglich ab Freitag geplanten Konzerte in Deutschland aufgrund des Begräbnisses abgesagt worden seien, werde es am 24. November ein „Comeback“ in Dresden und ab 8. Dezember in der burgenländischen Basilika Frauenkirchen geben. Viele der Stationen seien bereits ausverkauft.

Hannelore Kramm galt seit der Hochzeit 1979 als wichtigster Mensch für Heino – nicht nur privat, sondern auch beruflich. Die gebürtige Linzerin war selbst Sängerin und Schauspielerin, begleitete ihren Mann meist zu den Konzerten und war „die Frau dahinter“, wenn er auf der Bühne stand. In den 44 Jahren ihrer Ehe – für Heino war es bereits die dritte, für Hannelore die zweite – wurden die beiden oft als das „Traumpaar der deutschen Volksmusik“ tituliert.

Gattin prägte auch Heinos Glauben

Hannelore war auch der Grund für die Verlegung des Lebensmittelpunktes des Paares von Bad Münstereifel nach Kitzbühel, wo sie sich 1972 einst kennengelernt hatten und wo sie am 8. November dann auch zuhause starb. In einem Interview mit der aktuellen Ausgabe der deutschen „Tagespost“ berichtete der Schlagersänger, dass seine Gattin auch entscheidend für seinen Glauben beigetragen habe.

Heino mit Ehefrau, Hannelore Kramm
APA/dpa/Horst Ossinger
Hannelore prägte Heinos Glauben

Bei jedem Besuch in eine neue Stadt seien die beiden stets in eine Kirche gegangen, hätten eine Kerze angezündet und Gebet gesprochen. „Kirche ist für uns immer auch ein Stück Heimat“, so Heino in dem noch vor Hannelores Tod geführten Interview. Verbunden gefühlt mit der Kirche habe er sich jedoch bereits seit seiner Kindheit: „Mein Großvater war Organist im Kölner Dom, zwei meiner Cousins wurden Priester“, so der Künstler.

„Die Himmel rühmen“

Für die Kirchen-Tournee unter dem Titel „Die Himmel rühmen“ hatte der Musiker gegenüber der „Tagespost“ angekündigt, es werde „vom Programm her eher klassisch zugehen, aber leichte und zugängliche Klassik, darunter viele Kirchenlieder, die den meisten Besuchern bekannt sein dürften“. Wenn auch der jeweilige Pfarrer ihn mit einem Besuch beehre, würde er sich freuen.

Heino
APA/dpa/Jens Kalaene
Auftritte in Kirchengebäuden seien eine „besonders schöne Erfahrung“, so Heino.

Bei vergangenen Tourneen seien sogar mehrere Bischöfe bei seinen Konzerten zu Gast gewesen. Der Künstler räumte ein, dass ihn Kirchengebäude durchaus vor gewisse Herausforderungen stellten. So mache der starke Hall bisweilen Probleme. Es sei aber stets eine ganz besondere Erfahrung, an solch wunderschönen Orten wie Kirchen aufzutreten, ergänzte der Sänger.

Vor allem habe ihn das Publikum begeistert. „Dass Fans bei Konzerten die Lieder mitsingen, ist ja normal, aber wenn 500 Leute mit mir gemeinsam ‚Großer Gott wir loben Dich‘ anstimmen, dann ist das schon eine ganz besondere Atmosphäre.“ Auf der Tournee dabei sei die norwegische Sängerin Anita Hegerland, die als Kind mit Roy Black (1943-1991) gesungen habe. Sie werde unter anderem Nicoles Lied „Ein bisschen Frieden“ präsentieren – „das brauchen wir heute umso mehr“, sagte Heino.

Zahlreiche Österreich-Stationen

Bisher vorgesehene Österreich-Stationen von „Die Himmel rühmen im Advent“ sind u.a. die Pfarrkirche St. Andrä in Lienz, Rankweil, Bad Ischl, Frauenkirchen, Stift St. Lambrecht sowie die Basilika Graz-Mariatrost. Für Jänner sind Termine in Steyr, im Sankt Pöltener Dom, in Maria Enzersdorf und Güssing vorgesehen.

Auf dem Programm stehen Mozarts „Ave Verum Corpus“, Schuberts „Ave Maria“, Beethovens „Die Himmel rühmen“, Brahms’ „Guten Abend, gut’ Nacht“ sowie verschiedene Weihnachtslieder. Heino ist seit Jahrzehnten einer der beliebtesten Sänger Deutschlands und gehört zu den populärsten musikalischen Botschaftern des Nachbarlandes. Mit mehr als 55 Millionen verkauften Tonträgern zählt der gebürtige Düsseldorfer zu den erfolgreichsten deutschen Sängern.