Vatikan

Welttag der Armen: Papst lud zum Mittagessen

Papst Franziskus hat am Sonntag gemeinsam mit rund 1.200 bedürftigen Menschen zu Mittag gegessen. Das „Pranzo“ in der vatikanischen Audienzhalle findet jährlich zum katholischen Welttag der Armen statt.

Seit 2017 wird der Welttag der Armen immer zwei Sonntage vor dem ersten Adventsonntag begangen. In diesem Jahr stand er unter dem Motto: „Wende dein Gesicht von keinem Armen ab“. Nach Ansicht des Papstes soll der Tag in erster Linie eine Gelegenheit für konkrete Taten und Begegnungen sein. Kirchengemeinden und Verbände sollten arme Menschen einladen und ihnen zuhören.

Beim Mittagessen waren auch 44 Transsexuelle und vier Freiwillige aus der Pfarre Torvajanica bei Rom anwesend. Die Transsexuellen nehmen in kleinen Gruppen fast jeden Mittwoch an den Generalaudienzen des Papstes teil. Einige haben durch den Austausch von Briefen und Botschaften eine direkte Beziehung zum Papst.

Papst Franziskus lädt zum Mittagessen anlässlich des Welttages der Armen
APA/AFP/Andreas Solaro
Papst Franziskus aß anlässlich des Welttages der Armen mit 1.200 bedürftigen Menschen im Vatikan

Auf dem Menü standen mit Ricotta und Spinat gefüllte Cannelloni, Fleischbällchen an Tomaten-Basilikum-Creme mit Blumenkohl-Püree und zum Nachtisch Tiramisu sowie Petit Fours der besten Konditoren Italiens. Bereitgestellt wurden die Gerichte in diesem Jahr von der Hotelkette Hilton.

Bereits am Sonntagvormittag hatte Franziskus anlässlich des Gedenktages eine Messe im Petersdom gefeiert und Gleichgültigkeit gegenüber Bedürftigen scharf kritisiert.

„Armut ist ein Skandal“

„Armut ist ein Skandal und der Herr wird uns dafür zur Rechenschaft ziehen“, sagte Papst Franziskus in seiner Predigt. Franziskus rief die Gläubigen auf, „an die vielen materiellen, kulturellen und geistigen Nöte unserer Welt zu denken, an die verwundeten Existenzen, die unsere Städte bevölkern“.

„Denken wir an die Unterdrückten, die Erschöpften, die an den Rand Gedrängten, an die Opfer von Kriegen und an diejenigen, die ihre Heimat verlassen müssen; an diejenigen, die ohne Brot, ohne Arbeit und ohne Hoffnung sind“, so Franziskus. Der Vatikan organisiert jährlich rund um den Welttag Aktionen und zusätzliche Hilfsangebote, etwa kostenlose medizinische Versorgung für Bedürftige.