Wahlen

Wilders-Sieg: Niederländische Muslime besorgt

Niederländische Muslime befürchten nach dem Wahlsieg des Rechtspopulisten Geert Wilders eine Periode der Unsicherheit. Wilders’ Partei hatte angekündigt, Moscheen schließen und den Koran verbieten zu lassen.

„Als praktizierender Muslim mache ich mir Sorgen“, sagte Muhsin Köktas, Vorsitzender eines muslimischen Interessenverbands, am Donnerstag im niederländischen Fernsehen. „Ich hatte dieses Ergebnis wirklich nicht erwartet. Auf Muslime kommt eine schwierige Zeit zu.“

Wenn Wilders das angekündigte Programm zur Schließung von Moscheen „um der Freiheit willen“ jetzt in einer Regierung umsetzen sollte, könnten Muslime in den Niederlanden ihre Religion nicht mehr frei ausüben, so Köktas.

Köktas: „Akzeptieren Ergebnis“

„Wir glauben an Demokratie und Rechtsstaat“, sagte Köktas. Er respektiere das Urteil der niederländischen Wähler. „Aber als gläubiger und praktizierender Muslim mache ich mir Sorgen.“ Wilders war aus der Parlamentswahl am Mittwoch als stärkste Kraft hervorgegangen.

Wie die niederländischen Zeitung „Trouw“ am Donnerstag berichtete, sei das Land gespalten. Die Wähler des rechten Flügels würden mit dem Sieg der PVV eine Botschaft senden, bei der es in jedem Fall um eine strenge Asylpolitik geht. Wilders will einen generellen Asylstopp, wörtlich laut Wahlprogramm wegen eines konkreten Ziels: „weniger Islam" in den Niederlanden.“