Temperatursturz

„Gruft“-Leiterin in Wien: „Wir sind voll“

Mit dem Temperaturabfall der letzten Tage ist die Kapazität der Obdachloseneinrichtung „Gruft“ der Caritas in Wien-Mariahilf ausgeschöpft. „Wir sind voll“, sagte Elisabeth Pichler, Leiterin der Notversorgung der Caritas in Wien, am Dienstag gegenüber Kathpress.

Dennoch seien Menschen aus unterschiedlichsten Gründen noch immer auf den Straßen, so Pichler, die auch für die Koordination des Winternotpakets der Caritas zuständig ist. Diese versuche man durch die Streetworkerinnen und Streetworker der Hilfsorganisation zu erreichen. Passanten, die einen offensichtlich wohnungslosen Menschen im Freien antreffen, bittet die Caritas dringend beim Kältetelefon (01-480 45 53) anzurufen. Dieses ist Dank der Mithilfe von rund 80 ehrenamtlich Engagierten 24 Stunden am Tag erreichbar.

Gemeinsam mit dem Fonds Soziales Wien (FSW) haben die Caritas und andere Partnerorganisationen bereits mehr als 1.000 zusätzliche Plätze für Obdachlose geschaffen. „Wir haben zusätzliche Notquartiere mit mehr warmen Schlafplätzen geöffnet, mehr Streetworkteams sind mit dem Caritas-Kältebus auf Wiens Straßen unterwegs“, informierte der Wiener Caritas-Direktor Klaus Schwertner am Wochenende auf „X“ (vormals Twitter). Bereits mit Anfang November sei die Winterhilfe der Hilfsorganisation voll angelaufen.

Caritas-Großküche in Wien
ORF.at/Birgit Hajek
Großküche der Caritas in Wien

Auftakt zur Winterhilfe

Bei einem Medientermin am Donnerstag (30. November) in der „Gruft“ (11.00 Uhr, Barnabitengasse 12a) setzt die Caritas den pressewirksamen Auftakt zur Winterhilfe. Diese wird heuer von ORF-Radiomoderator Robert Kratky unterstützt. Der bekannte Moderator (Ö3-Radiowecker) begleitete zuletzt ein Nachtstreetwork-Team bei einem ihrer Einsätze in der Bundeshauptstadt.

Winterhilfe in Ukraine

Auch die katholische Hilfsorganisation Jugend Eine Welt hatte am Montag via Aussendung auf ihre angelaufene Winterhilfe für notleidende Ukrainerinnen und Ukrainer aufmerksam gemacht. „Stellen Sie sich vor, draußen schneit es, bei Ihnen in der Wohnung funktioniert die Heizung nicht, die Fenster sind aufgrund von Bombenangriffen nicht mehr dicht und Sie frieren in den eigenen vier Wänden. Für viele bei uns hier in Österreich ist so eine Situation undenkbar, für Millionen in der Ukraine leider wieder bitterkalte Realität“, skizziert Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt, die aktuelle Lage in der Ukraine.

Seit Kriegsbeginn erreichte die Nothilfe von Jugend Eine Welt laut Angaben der Organisation jeweils rund 10.000 Betroffene in der Ukraine sowie in der direkt angrenzenden Republik Moldau. Dank eines Projekts erhalten Not leidende Familien und ältere Menschen in dem Land, das zu den ärmsten in Europa zählt, regelmäßig Feuerholz zum Heizen sowie Lebensmittelpakete.