Appell an die Politik für mehr Klimaschutz; Vertreterinnen und Vertreter von Kirchen und Umweltorganisationen auf dem Wiener Stephansplatz
Tom Poe
Tom Poe
Kirchen

„Für weiße Weihnachten“: Klima-Appell an Politik

Zu einem vorweihnachtlichen Appell an die Politik für mehr Klimaschutz sind am Donnerstag Vertreterinnen und Vertreter von Kirchen und Umweltorganisationen auf dem Wiener Stephansplatz zusammengekommen.

„Wir fordern heute die Politik auf, endlich einen Plan vorzulegen, wie wir aus der Abhängigkeit von fossilen Energien rauskommen und auf eine sozial- und klimagerechte Zukunft zusteuern können“, so die Organisatoren.

Mit einem Banner „Für weiße Weihnachten – unter 1,5 Grad!“ richteten sich bei der Aktion der Präsident der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Ferdinand Kaineder, und Andrea Kampelmühler, Umweltbeauftragte der evangelischen Kirche, gemeinsam mit Ex-Minister Rudolf Anschober (Grüne), dem Wiener Weihbischof Franz Scharl, dem Steyler Missionar Franz Helm von „Religions for Future“ und Vertretern der Umweltschutz-Organisationen Global 2000 und WWF sowie des Klimavolksbegehrens an die österreichische Bundesregierung und die Landesregierungen.

„Kein Weihnachtswunder“ für wirksame Klimapolitik

Allen voran wolle man Bundeskanzler Karl Nehammer an die christlich-sozialen Werte der ÖVP erinnern und fordere ein Ende der Untätigkeit durch die Bundesregierung. „Es braucht kein Weihnachtswunder, um wirksame Klimapolitik, wie beispielsweise ein Klimaschutzgesetz, umzusetzen“, hieß es seitens der Allianz. Stattdessen müssten die politisch Verantwortlichen sich trauen, „mutige Schritte zu gehen und ihre Verantwortung gegenüber der österreichischen Bevölkerung wahrnehmen“.

KAÖ-Präsident Kaineder betonte, ein Weitermachen wie bisher sei keine Option. „Es sind radikale Schritte nötig, um eine ökologische Umkehr, einen Wandel hin zu einer sozial-ökologisch-spirituellen Welt- und Menschensicht, Politik und Wirtschaftsordnung einzuleiten.“ Es sei eine „dringliche Aufgabe und Verpflichtung, uns gegen die Gefährdung und Zerstörung unserer Mit- und Umwelt zu engagieren“. Die KAÖ trete für konkrete Lösungen der ökologischen Probleme in Österreich ein und fordere mutige und konsequente Schritte, „gerade auch von der Gesetzgebung“, so der Präsident der Laienorganisation.

Klimaschutzgesetz als Weihnachtsgeschenk

„Auf manchen Krippen steht geschrieben: ‚Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen‘. Dieser Wunsch geht aber nur in Erfüllung, wenn wir in einer lebenswerten Welt leben und unsere Schöpfung über alles erhalten“, bezog sich die evangelische Umweltbeauftragte Kampelmühler auf das bevorstehende Weihnachtsfest. Die Bundesregierung möge „an die Bevölkerungen hier und allerorts weltweit“ das „Beschließen des Klimaschutzgesetzes noch vor diesem Weihnachtsfest“ schenken, „dann wird es ein frohes Fest!“

Die Ergebnisse rund um die Klimakonferenz hätten gezeigt, dass die Maßnahmen und geplanten Gesetze aller Länder noch viel zu schwach sind, um das 1,5 Grad-Limit einzuhalten, so die Organisatoren. Die Verantwortung liege vor allem in den Händen der Länder, die die größte Schuld an den globalen Treibhausgasemissionen tragen und einen hohen Pro-Kopf-Ausstoß aufweisen. Zu diesen Ländern zählt auch Österreich. Obwohl Österreich ein kleines Land sei, sind die Emissionen verhältnismäßig hoch. Lösungen für die erforderlichen politischen Maßnahmen lägen schon auf dem Tisch, so die Klimaschützer.