Der Grund dafür liegt in der teilweisen Übernahme des Gregorianischen Kalender zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch die orthodoxen Kirchen von Konstantinopel, Alexandrien, Antiochien, Rumänien, Bulgarien, Zypern, Griechenland, Albanien und Finnland. Mit 1. September 2023 hat auch die Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU) auf diesen Kalender umgestellt. Das hat auch Auswirkungen auf Österreich.
In der griechisch-orthodoxen Dreifaltigkeitskathedrale in der Wiener Innenstadt steht Metropolit Arsenios (Kardamakis) am Heiligen Abend um 20.00 Uhr der großen Weihnachtsvesper vor. Der feierliche Weihnachtsgottesdienst am 25. Dezember beginnt – inklusive des vorausgehenden Stundengottesdienstes – um 8.00 Uhr.
Erstmals Weihnachtsfeier am 24./25. Dezember
Anders als die katholische Kirche, die das Fest des Märtyrers Stephanus am 26. Dezember feiert, wird dieses Fest in der Orthodoxie am 27. Dezember begangen. Die „Göttliche Liturgie“ in der Dreifaltigkeitskathedrale beginnt um 8.00 Uhr. Die deutschsprachige Gemeinde der Metropolis feiert am Heiligen Abend um 16.00 Uhr in der Kapelle zum Hl. Johannes Chrysostomos im ersten Bezirk eine Weihnachtsvesper. Der Weihnachtsgottesdienst am 25. Dezember beginnt um 9.00 Uhr.
Die ukrainischsprachige Gemeinde in Wien, die zur griechisch-orthodoxen Metropolis gehört, feiert heuer erstmals auch am 24./25. Dezember das Weihnachtsfest und nicht mehr am 6./7. Jänner. Der Weihnachtsgottesdienst am Heiligen Abend in der Georgskirche im ersten Bezirk beginnt um 22.00 Uhr. Der Weihnachtsgottesdienst am 25. Dezember – ebenfalls in der Georgskirche – beginnt um 10.00 Uhr.
Die Bischöfe der autokephalen (eigenständigen) Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU) hatten die Kalenderumstellung schon im Mai beschlossen, vor allem auch, um sich so von der russisch-orthodoxen Kirche zu distanzieren. Für jene orthodoxen Ukrainer und Ukrainerinnen, die sich zur OKU bekennen, ist in Österreich die griechisch-orthodoxe Metropolis von Austria zuständig.
Weihnachtsgottesdienste in ganz Österreich
Der Weihnachtsgottesdienst in der bulgarisch-orthodoxen Kirche zum heiligen Iwan Rilski im zwölften Wiener Gemeindebezirk findet am 25. Dezember um 9.00 Uhr statt. Die „Göttliche Liturgie“ am 26. Dezember um 10.00 Uhr ist der Gottesmutter Maria gewidmet.
In der rumänisch-orthodoxen Andreaskirche in Wien-Simmering beginnen die Weihnachtsfeierlichkeiten am Heiligen Abend um 18.00 Uhr mit einer feierlichen Vesper. Die Weihnachtsliturgie am 25. Dezember findet um 10.00 Uhr statt, an den beiden folgenden Tagen jeweils um 9.00 Uhr.
Nicht nur in den orthodoxen Zentralkirchen in Wien, sondern auch in vielen weiteren Kirchen und orthodoxen Pfarren in Wien und ganz Österreich, die zu den Patriarchaten von Konstantinopel und Antiochien bzw. zur Rumänisch- und Bulgarisch-orthodoxen Kirche gehören, wird Weihnachten gefeiert.
Restliche Orthodoxie feiert am 6./7. Jänner
Andere orthodoxe Kirchen wie jene von Russland, Serbien oder Georgien halten am Julianischen Kalender fest. Durch eine Kalenderreform im Jahr 1582 ist der Julianische Kalender 13 Tage hinter dem damals eingeführten westlichen Gregorianischen Kalender gefallen. Die orthodoxen Weihnachtsgottesdienste der Russen und Serben (in Österreich) finden dadurch am 6. Jänner (Heiliger Abend) und 7. Jänner (Christtag) statt.
Das Osterfest feiern alle orthodoxen Kirchen gemeinsam nach dem Julianischen Kalender. Die Gesamtzahl der Gläubigen der orthodoxen Kirchen in Österreich wird auf bis zu 550.000 geschätzt.