Die von ihnen eingenommenen Spenden gehen an 500 Projekte der Dreikönigsaktion, die heuer Guatemala als ihr Beispielland ausgesucht hat. Konkret werden derzeit 143 Jugendliche von der Stiftung „Tierra nuestra“ (deutsch: unser Land) auf dem Weg zur Selbstständigkeit begleitet, sagte die Projektkoordinatorin Karla Lizeth Coronado Ramirez, die kürzlich in Österreich war, der katholischen Nachrichtenagentur Kathpress.
Sie begleitet die Jugendlichen dabei, sich zu vernetzen, kreativ zu werden und ihr Leben in Guatemala selbst in die Hand zu nehmen. 41 von ihnen haben bisher eigene landwirtschaftliche Projekte wie die Fisch- und Geflügelzucht gestartet, Kleinbetriebe wie Bäckereien, Schneidereien und Reparaturwerkstätten eröffnet oder ökologische Initiativen ins Leben gerufen.
Neben Finanzhilfen gibt es für sie Trainings und regelmäßige Besuche von Projektmitarbeitern. „Wir geben Hoffnung. Es ist so schön zu sehen, wie die Jugendlichen über sich selbst hinauswachsen“, so die Koordinatorin.
Junges Guatemala
Das frühere Bürgerkriegs-Land Guatemala ist sehr jung: 41 Prozent der 17 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner sind Kinder und Jugendliche. Die Dreikönigsaktion will auch zu deren besseren Schutz vor Gewalt beitragen. Konkret geht ein Teil der Spenden auch an das Menschenrechtsbüro der Erzdiözese Guatemala, das Verstöße gegen Kinderrechte dokumentiert – wie Misshandlung, sexuellen Missbrauch, Menschenhandel, chronische und akute Unterernährung, Kinderarbeit und ungewollte Schwangerschaften – und veröffentlicht.
Sendungshinweis
Beitrag über Guatemala in der „Praxis“, 27.12.2023, 16.05 Uhr, Ö1.
Regelmäßig mahnt das Büro den Staat, dass mehr Investitionen in das Bildungs- und Gesundheitssystem dringend notwendig sind. Es schafft zudem Räume, in denen Kinder und Jugendliche vor Gewalt sicher sind, und organisiert psychologische Betreuung für Opfer.
Neue Perspektiven
Das Land steckt mitten in heftigen politischen Turbulenzen und jungen Menschen fehlt oft jede Zukunftsperspektive. Die Jugend ist unzufrieden wegen des Gefälles zwischen arm und reich und der Korruption in Politik und Justiz. Seite an Seite mit den Jugendlichen demonstrieren auch indigene Gruppen gegen das Vorgehen der Staatsanwaltschaft, die den Amtsantritt des kürzlich gewählten linken Systemkritikers und Anti-Korruptionskandidaten, Bernardo Arevalo, zu verhindern versucht, berichtete die ORF-Journalistin Alexandra Mantler aus Guatemala.
Ein anderes Problem ist die Migration in die USA. Die meisten fliehen vor Gewalt, Kriminalität und Armut und weil sie vor allem in den ländlichen Gebieten keine wirtschaftliche Perspektive sehen. Dem versuchen die Partner der DKA entgegenzuwirken und die jungen Menschen dabei zu unterstützen, ihr eigenes Leben in die Hand zu nehmen – in Guatemala.
70. Auflage des Sternsingens
Das Sternsingen wird heuer bereits zum 70. Mal durchgeführt. Insgesamt 520 Millionen Euro hat die Aktion der Katholischen Jungschar seit ihren Anfängen im Jahr 1954 bereits gesammelt. Die als Kaspar, Melchior und Balthasar verkleideten Kinder verkünden bei ihren Besuchen von Haus zu Haus die Weihnachtsbotschaft, bringen den Segen fürs neue Jahr und sammeln für Hilfsprojekte in aller Welt.
Offizieller Auftakt der Aktion im Jahr 2024 ist am 27. Dezember 2023 der Empfang der „Heiligen Königen“ bei Kardinal Schönborn. Am 30. Dezember sind königliche Delegationen aus ganz Österreich zu Gast bei Bundespräsident Van der Bellen.
Spenden werden nicht nur an Haus- oder Wohnungstüren entgegengenommen, man kann auch online oder auf das DKA-Spendenkonto überweisen: IBAN: AT23 6000 0000 9300 0330.