Wärmestuben und Kältetelefon

Caritas-Hilfsangebote zu Weihnachten

Zahlreiche Hilfsangebote der Caritas bleiben über die Weihnachtsfeiertage geöffnet. Freiwillige sind während der Feiertage beim Plaudernetz, in den Wärmestuben und beim Kältetelefon im Einsatz.

„Zum Jahresende spüren wir die Herausforderungen des vergangenen Jahres ganz besonders stark. Für viele Menschen in Not gibt es auch an den Feiertagen keine Verschnaufpause. Armut, Obdachlosigkeit und Einsamkeit sind das ganze Jahr über bittere Realität", so eine Aussendung der Hilfsorganisation vom Freitag.

Gerade die Zeit um Weihnachten sei für Betroffene besonders schwierig. "Umso wichtiger ist es, unsere Hilfe auch an den bevorstehenden Feiertagen aufrechtzuhalten und den Menschen zu zeigen, dass sie zu Weihnachten nicht alleine sind. Zahlreiche Freiwillige sind während der Festtage beim Plaudernetz, in den Wärmestuben und beim Kältetelefon im Einsatz – und setzen zu Weihnachten ein starkes Zeichen gelebter Solidarität“, so Klaus Schwertner, Caritas-Direktor der Erzdiözese Wien.

Mehr Anrufe beim Plaudernetz

Die Weihnachtszeit ist für Menschen, die von Einsamkeit betroffen sind, besonders belastend. Das Plaudernetz der Caritas ist deshalb auch über Weihnachten unter 05/1776 100 erreichbar. Freiwillige Plauderpartner*innen schenken Anrufer*innen an den Feiertagen ihr Ohr und nehmen sich Zeit für ein Gespräch. Die Caritas vermerkte im Dezember bereits überdurchschnittlich viele Anfragen beim Plaudernetz, besonders bis zum Jahresende wird noch mit einer hohen Zahl an Anrufen gerechnet.

Die Gespräche dauerten in der Vorweihnachtszeit auch länger als gewöhnlich. Seit das Plaudernetz gemeinsam mit Magenta und der Kronen Zeitung im April 2020 ins Leben gerufen wurde, wurden bereits mehr als 40.000 Gespräche geführt – insgesamt wurde mehr als 1.000.000 Minuten lang geplaudert.

Weihnachtsfeier in den Wärmestuben

Auch die pfarrlichen Wärmestuben der Caritas sind über die Feiertage geöffnet. Insgesamt 42 Pfarren stellen ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt und bieten eine Möglichkeit, sich aufzuwärmen, eine Kleinigkeit zu essen „und ein paar Stunden in netter Gesellschaft zu verbringen“, so die Caritas.

Neben wohnungslosen Menschen werde das Angebot auch zunehmend von Familien oder Mindestpensionistinnen und -pensionisten genutzt, die etwa ihre Wohnung nicht mehr ausreichend heizen können. Es wurden auch drei Frauenwärmestuben nur für weibliche Gäste sowie eine Jugendwärmestube eingerichtet. Am 24.12. sind in Wien zwei Wärmestuben geöffnet: Pfarre Herz Jesu Sühnekirche, Alszeile 7, 1170 Wien 13.00-17.00 Uhr und die Jugendwärmestube im Wohnzimmer der Pfarrgemeinde St. Florian, Wiedner Hauptstr. 97, 1050 Wien 10.00-17.00 Uhr.

Hilfe für obdachlose Menschen

Auch zu Weihnachten gibt es Menschen, die auf der Straße schlafen. Darum bleibt das Kältetelefon auch über die Feiertage rund um die Uhr erreichbar. Unter 01/4804553 können die Schlafplätze obdachloser Menschen gemeldet werden. Streetworkteams seien täglich unterwegs, um Menschen auf der Straße aufzusuchen, sie in Notquartiere zu bringen oder mit winterfesten Schlafsäcken auszustatten, so Schwertner.

Helferinnen beim Kältebus, Caritas
Klaus Pichler
Zwei Suppenbusse und das Canisibike der Caritas sind im Einsatz

Alle Notquartiere in Wien würden im 24 Stunden-Betrieb geführt und versorgen die Menschen mit einem warmen Schlafplatz, Tagesaufenthalten und Verpflegung. In manchen Einrichtungen wird auch etwas Weihnachtliches vorbereitet. In der Gruft gibt es etwa ein jährliches Weihnachtsessen "mit Schnitzel und Kartoffelsalat, und jeder Gast bekommt ein kleines Geschenk“, so Schwertner.

Suppenbusse unterwegs

Für jene Menschen, die es auch zu Weihnachten nicht in ein Notquartier schaffen, sind neben den Streetworkteams auch zwei Suppenbusse und das Canisibike der Caritas im Einsatz, um warme Suppe und Brot zu verteilen. „Die ehrenamtlichen Fahrer*innen sind mit dem Canisibus 365 Tage im Jahr bei jedem Wetter unterwegs. Diese Beständigkeit, auch an Feiertagen, ist für unsere Gäste sehr wichtig – und schafft Vertrauen“, so Schwertner. Jährlich werden vom Canisibus rund 90.000 Portionen an Suppe verteilt.