Papst Franziskus
APA/AFP/Filippo Monteforte
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Vatikan

Segnungen homosexueller Paare: Papst weist Kritik zurück

Papst Franziskus hat teils harsche Kritik aus dem konservativen Lager an seinen neuen Leitlinien zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare zurückweisen lassen. Das vatikanische Amt für die Glaubenslehre veröffentlichte dazu am Donnerstag in Rom eine weitere Erklärung.

Darin wird nochmals betont, dass solche Segnungen keinesfalls mit einem kirchlichem Segen bei einer Hochzeit zwischen Frau und Mann gleichzustellen seien. Die Behörde verweist zugleich darauf, dass die Kirchen vor Ort Spielraum dabei haben, wie die neuen Leitlinien angewendet werden.

Franziskus hatte kurz vor Weihnachten grundsätzlich erlaubt, dass katholische Priester „Paaren in irregulären Situationen und gleichgeschlechtlichen Paaren“ ihren Segen geben dürfen – allerdings nur unter strikten Bedingungen. Aus Deutschland gab es für die Erklärung „Fiducia supplicans“ (in etwa: „Flehendes Vertrauen“) überwiegend Lob. Aus anderen Staaten – insbesondere aus Afrika – kam jedoch viel Kritik. Der konservative deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller sprach sogar von „Blasphemie“, von Gotteslästerung.

„Kein Rahmen für Vorwurf der Blasphemie“

Das Amt für Glaubenslehre wies dies am Donnerstag zurück. Die Erklärung biete „keinen Rahmen, um ihr gegenüber lehrmäßig auf Distanz zu gehen oder sie als häretisch, der kirchlichen Tradition zuwiderlaufend oder blasphemisch zu betrachten“.

Zugleich betonte die Kirchenbehörde aber auch, dass mit solchen Segnungen Verbindungen außerhalb der Ehe weder gebilligt noch gerechtfertigt würden. Dies betrifft neben gleichgeschlechtlichen Paaren auch Beziehungen, in denen ein oder beide Partner eine Scheidung hinter sich haben.