Politik

Kirchen gratulieren Van der Bellen zum 80er

Erzbischof Franz Lackner, der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, und Kardinal Christoph Schönborn für die römisch-katholische sowie Bischof Michael Chalupka für die evangelische Kirche haben Bundespräsident Alexander Van der Bellen zum 80. Geburtstag gratuliert.

„Recht und billig wäre es, diesen Tag in Ruhe zu feiern und zu genießen. Sie jedoch stellen Ihre Kräfte nach wie vor in den Dienst dieses Landes und aller Menschen, die in ihm wohnen“, hielt Lackner in seinem Gratulationsschreiben an den Bundespräsidenten fest.

Der Erzbischof würdigte das „ausgleichende Wirken“ Van der Bellens für Österreich und ganz Europa, „eine umso größere Leistung im Licht der großen und mannigfaltigen Herausforderungen unserer Zeit“. Dafür und „für Ihren fortgesetzten besonnenen Einsatz für ein menschliches, würdiges und vor allem friedliches Miteinander aller möchte ich Ihnen ganz herzlich und aufrichtig danken“, schloss der Vorsitzende der Bischofskonferenz.

Schönborn: „Verlässlicher Anwalt des Gemeinwohls“

Kardinal Schönborn würdigte den Bundespräsidenten gegenüber Kathpress als „verlässlichen Anwalt des Gemeinwohls“. In die Amtszeit Van der Bellens seien ungeahnte Herausforderungen gefallen: „Ob in der Pandemie, angesichts von Terror und Krieg oder bei innenpolitischen Krisen – immer wieder hat sich unser Bundespräsident als verlässlicher Anwalt des Gemeinwohls bewährt“, so Schönborn wörtlich.

In vielen Begegnungen habe der Kardinal erlebt, dass es dem Bundespräsidenten in der Politik immer „um einen menschlichen Umgang und um den gesellschaftlichen Zusammenhalt geht“. Deswegen pflege Van der Bellen den Kontakt mit den Kirchen und Religionen und schätze ihren Beitrag zu mehr Gerechtigkeit und Frieden. Schönborn abschließend: „Von Herzen wünsche ich unserem Bundespräsidenten alles Gute, Gesundheit und Gottes Segen!“

Chalupka: „Garant für Zusammenhalt“

Der Bischof der Evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich und Vorsitzende des Evangelischen Oberkirchenrates A.u.H.B. in Österreich sagte gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epdÖ), Van der Bellen sei ein „Garant für den Zusammenhalt“.

Als Bundespräsident habe Van der Bellen „für alle Gruppen in diesem Land ein offenes Ohr“. In vielfältiger Weise setze sich Van der Bellen für Menschen ein und zeige dabei „ein großes Herz für Menschen am Rande und für Minderheiten“, erklärte der evangelisch-lutherische Bischof und Vorsitzende des Evangelischen Oberkirchenrates A.u.H.B. in Österreich.

Moser: Präsident für alle Menschen

Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser hob Van der Bellens hohe Sensibilität für soziale Fragen und sein offenes Ohr für Anliegen von Hilfsorganisationen, aber auch sein großes Interesse an ihrer inhaltlichen Expertise hervor. „Dafür sind wir dankbar und wünschen ihm zu seinem Ehrentag viel Gesundheit, Kraft, Ausdauer und Gottes Segen“, so Moser.

„Bundespräsident Alexander Van der Bellen ist ein Präsident für alle Menschen, die in diesem Land leben." Er nehme alle Menschen und ihre Bedürfnisse, aber auch ihre Gaben und Begabungen gleich ernst und trete den Klientinnen udn Klienten der Diakonie „immer auf Augenhöhe entgegen“.

Landau: „Auf Augenhöhe mit den Menschen“

Gratulationen kamen am Donnerstag auch von Caritas-Präsident Michael Landau, der ebenfalls betonte, Van der Bellen sei Präsident für alle Menschen. „Dabei hat er mehr als einmal deutlich gemacht, dass das im Besonderen gerade auch für all jene Menschen gilt, die an den Rändern der Gesellschaft und an den Rändern des Lebens stehen.“

Landau erinnerte gegenüber Kathpress an gemeinsame Besuche mit Van der Bellen „beim Suppenbus der Caritas, bei der youngCaritas oder auch in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung“. Dabei sei der Jubilar „stets auf Augenhöhe mit den Menschen im Gespräch“.

Gerade in polarisierten Zeiten sei es wichtig, „jemanden in der Hofburg zu wissen, der das höchste Amt unserer Republik besonnen und verbindend lebt“. Für diesen Einsatz sage er namens der Caritas Österreich und auch persönlich „von Herzen Danke“, so Landau.

Bundespräsident in zweiter Amtszeit

Alexander Van der Bellen wurde am 18. Jänner 1944 in Wien als Sohn einer estnischen Mutter und eines russischen Vaters geboren. Er wuchs im Tiroler Kaunertal auf, studierte Volkswirtschaft und unterrichtete als Uni-Professor in Innsbruck und Wien. Von 1997 bis 2008 war er Bundessprecher der Grünen, von 1999 bis 2008 auch deren Klubobmann im österreichischen Nationalrat, dem er seit 1994 angehörte.

Von 2012 bis 2015 war er Mitglied des Wiener Gemeinderates und Landtages. Seit dem 26. Jänner 2017 ist er Bundespräsident der Republik Österreich. Am 26. Jänner 2023 wurde Van der Bellen für eine zweite Amtszeit angelobt.