Österreich

Religionsorganisationen unterstützen Demos gegen rechts

Die Caritas Wien, die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) und die Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen (IMÖ) unterstützen die für Freitag angekündigten Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und Rassismus vor dem Parlament in Wien (18.00 Uhr) und am Landhausplatz in Innsbruck (17.00 Uhr).

„Als Caritas unterstützen wir jede Initiative, die sich gegen eine Politik der Spaltung einsetzt“ betonte der Wiener Caritas-Direktor Klaus Schwertner am Mittwoch gegenüber Kathpress. „Es ist wichtig, dass sich alle Kräfte, die für die liberale Demokratie in Österreich einstehen, bündeln“, sagte KAÖ-Präsident Ferdinand Kaineder.

Schwertner sehe es als „ermutigendes Zeichen“, dass in Deutschland zuletzt mehrere hunderttausend Menschen „gegen menschenverachtende Politik und gegen autoritäres Gedankengut auf die Straße gegangen sind“. Es sei nun ein wichtiges Signal, „ein solches Zeichen auch in Österreich zu setzen“, sagte der Caritas-Direktor der Erzdiözese Wien.

Vor „Abstimmung über Extreme“

„Wir stehen am Beginn eines Superwahljahres. In zahlreichen Ländern und auch auf EU-Ebene stehen heuer Wahlen an und sie drohen zu einer Abstimmung über Extreme zu werden“, so Schwertner.

Auch die Katholische Aktion unterstützt die Kundgebungen, er selbst werde an der Demo in Wien teilnehmen, kündigte KAÖ-Präsident Ferdinand Kaineder gegenüber Kathpress an. Er hoffe auf eine rege Teilnahme, denn: „Die Katholische Aktion steht voll hinter diesem wichtigen Anliegen“.

Für die Initiatzive muslimischer ÖsterreicherInnen ist nach den Protesten in Deutschland „Österreich am Zug“. „Am Freitag setzt Wien ein Zeichen zur Verteidigung unserer Demokratie“, schreibt IMÖ-Obmann Tarafa Baghajati in einer Pressemitteilung.

Styler Missionare nehmen in Tirol teil

Seitens der katholischen Ordensgemeinschaften hat Franz Helm, Koordinator für die Europa-Zone der Steyler Missionare (SVD), seine Teilnahme an der Demo in Wien angekündigt. Die Tiroler Ordensfrau Notburga Maringele wird sich in Innsbruck an der Demonstration unter dem Motto „aufstehen gegen rechts – Tirol für Demokratie und Vielfalt“ beteiligen. Die Provinzrätin der Tertiarschwestern von Hall, war bereits 2021 durch eine Protestaktion gegen Abschiebungen von drei Schülerinnen nach Georgien und Armenien bekannt geworden.

Kirchen in Deutschland gegen rechts

Die Demonstrationen in Österreich sind eine Reaktion auf die Kundgebungen in vielen deutschen Städten am Wochenende, an denen sich nach den Enthüllungen über ein Treffen mutmaßlicher Rechtsextremisten mit Unternehmern und AfD-Politikern hunderttausenden Menschen beteiligt hatten.

Seitens der Kirchen und Religionsgemeinschaften wurden die Demonstrationen breit unterstützt. So nahm etwa der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing an einer Kundgebung gegen Rassismus in Limburg teil. Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, sagte bei der Demo in Hamburg: „Christlicher Glaube und völkisches Denken passen nicht zusammen, genauso wenig wie Kreuz und Hakenkreuz.“