Laienorganisation

Katholische Aktion: Im „Superwahljahr“ Demokratie stärken

Besonders im heurigen „Superwahljahr“ muss laut Katholischer Aktion (KA) Salzburg das Augenmerk darauf gerichtet sein, die Demokratie zu stärken. „Demokratiemuskeln brauchen Training“, hieß es in einer Aussendung im Anschluss an die KA-Hauptversammlung am Montag.

Angesichts der politischen Gesamtsituation hält es die Laienorganisation für unverzichtbar, dass Demokratie in überschaubaren Räumen eingeübt wird. Die dafür notwendigen Eigenschaften würden nicht nur helfen, in der Politik Polarisierungen zu überwinden, „sondern machen immun gegen Spaltung, Hetze, Gewalt und Extremismus“.

Eine zentrale Tugend für Demokratie-Fähigkeit ist laut KA Salzburg, das Gespräch mit Andersdenkenden zu suchen. Unvergessen sei in dieser Hinsicht das Beispiel des 2019 verstorbenen Holocaust-Überlebenden und Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg, Marko Feingold, der noch mit über 100 Jahren das Gespräch mit einem Neonazi im Gefängnis gesucht habe.

Demokratie einüben

Als Leitfaden diene der Katholischen Aktion auch ein Satz von Papst Franziskus: „Politik ist eine der wertvollsten Formen der Nächstenliebe, weil sie das Gemeinwohl anstrebt.“ Dazu hielt die KA fest: Die unzähligen Menschen, die sich in Kirche und Gesellschaft für das Miteinander einsetzen, stellten eine „Lobby für das Gemeinwohl“ dar, die volle Unterstützung verdiene. Gerade in den Gemeinden trügen Vereine, Sozialorganisationen und pfarrliche Gruppen viel zum Miteinander und zum gegenseitigen Verständnis bei.

Die Katholische Aktion ermunterte, Kontakt mit politischen Engagierten zu suchen und ihren Einsatz für das Gemeinwohl zu würdigen, „den sie oft unbedankt an exponierter Stelle leisten“. Die Demokratie lebe davon, dass sich – besonders auch junge – Menschen für andere engagieren. Dies verdiene Anerkennung und Respekt. Demgegenüber warnte die KA warnt davor, Politik „als schmutziges Geschäft zu verunglimpfen“ und rief dazu auf, jedenfalls das Wahlrecht auszuüben.

„Für eine menschenfreundliche und gerechte Welt“

Die Demokratie stärkende Fähigkeiten wie Zuhören, Empathie, Konsenssuche und Kompromissbereitschaft seien aktuell auch jene Eigenschaften, die im Synodalen Prozess auf weltkirchlicher Ebene eingeübt würden. Die seit 2021 laufende Synode setze für eine zukunftsfähige Kirche auf Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung.

Die Katholische Aktion beteilige sich aus Überzeugung an diesem Erneuerungsprozess. Ihre Kernaufgabe sieht die Laienorganisation im „Engagement für eine menschenfreundliche und gerechte Welt nach den Maßstäben des Evangeliums und den Prinzipien der Katholischen Soziallehre (Personalität, Solidarität, Subsidiarität, Nachhaltigkeit, Gemeinwohl, Option für die Armen)“.

Verantwortung für kommende Generationen

Das Ziel des gesellschaftspolitischen Engagements der Katholischen Aktion Salzburg „ist und bleibt eine friedliche und gerechte Koexistenz aller Menschen, Geschlechtergerechtigkeit und auch die Sorge darum, verantwortungsvoll mit der Schöpfung umzugehen“, damit auch die nachfolgenden Generationen Chancen und Möglichkeiten für deren Lebensverwirklichung vorfinden könnten.