Jüdisches Museum München

Kulturwissenschaftler Bernhard Purin gestorben

Der Kulturwissenschaftler Bernhard Purin ist tot. Der Direktor des Jüdischen Museums München sei unerwartet gestorben, heißt es in einem von der Stadt München veröffentlichten Nachruf auf den 60-jährigen gebürtigen Österreicher.

Purin sei weltweit als Experte für Judaica geschätzt worden und habe zudem die internationale Vernetzung der jüdischen Museen untereinander stark geprägt. „Sein unbestechliches Urteil und sein Humor, seine Loyalität und Freundschaft, seine Integrität, seine tiefe Kenntnis und seine ungewöhnlichen und überraschenden Zugänge zur Welt der jüdischen Objektgeschichte werden uns fehlen.“

Purin wurde 1963 in Bregenz geboren. Nach seinem Studium war er der Mitteilung zufolge beim Aufbau des Jüdischen Museums im österreichischen Hohenems tätig, später an den Jüdischen Museen in Wien und Fürth. 2002 wurde er Gründungsdirektor des Museums in München, das 2007 eröffnet wurde. Beteiligt war er auch an Projekten wie dem Erinnerungsort an die Opfer des Olympia-Attentats von 1972.

„Wichtiger Repräsentant für jüdische Kultur“

„München hat mit ihm einen wichtigen Repräsentanten für die jüdische Kultur verloren“, sagte Beatrix Burkhardt, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion von CSU und Freien Wählern im Münchner Stadtrat. Mit vielen Ausstellungen habe er die Geschichte der Münchner Juden erzählt und für alle Generationen nachvollziehbar und erlebbar gemacht, ohne belehrend zu sein. „Er war kein lauter Mensch, aber gerade in seiner leisen und besonnenen Art umso deutlicher zu hören in seinem Bemühen, jüdische Geschichte deutlich zu machen.“