Veranstaltung der Caritas: Kerzen in Form eines Herzens vor dem Stephansdom aufgestellt
APA/ Georg Hochmuth
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Krieg

Caritas-Lichtermeer für ukrainische Kinder: „Zeichen der Hoffnung“

Als „Zeichen der Hoffnung“ für die Millionen von Kindern, die vom Krieg in der Ukraine betroffen sind, hat die Caritas am Donnerstagnachmittag ein Lichtermeer am Wiener Stephansplatz organisiert.

Mehr als 5.000 Kerzen wurden dazu angezündet, verbunden mit dem Appell, die Unterstützung für die Menschen in der Ukraine aufrechtzuerhalten. Die Caritas-Hilfe in der Ukraine habe seit Ausbruch des Kriegs mehr als vier Millionen Menschen erreicht, hieß es vonseiten der kirchlichen Hilfsorganisation.

„Der Krieg ist eine humanitäre Katastrophe und Niederlage für die Menschlichkeit“, sagte Caritas-Europa-Präsident Michael Landau. Mut mache ihm, dass die Hilfe ankomme, „sie rettet Leben“. Die Caritas helfe seit vielen Jahren nach ihrem Motto „Not sehen und handeln“ in der Ukraine. „In Österreich gibt es einen guten Grundwasserspiegel der Nächstenliebe und Solidarität“, zeigte sich Landau überzeugt. Nun gelte es weiterzuhelfen, „als Spenderinnen und Spender und als Beterinnen und Beter“, betonte der Caritas-Europa-Präsident.

Dank und Appell

Der Botschafter der Ukraine in Österreich, Wassyl Chymynez, zeigte sich dankbar für das „große Herz der Österreicher“. Die Hilfe sei für die Menschen in der Ukraine sehr wichtig, vor allem für die Kinder, die großes Leid erfahren. Die Menschen in der Ukraine hätten weiterhin Hoffnung auf Frieden, „niemand sehnt sich so sehr nach Frieden, wie die Ukrainer“, sagte der Diplomat. „Wir sind nicht müde, bitte werden auch sie nicht müde mit ihrer Hilfe“ appellierte er an die Solidarität der Menschen in Österreich.

Auch der Zentralpfarrer der Ukrainischen griechisch-katholischen Pfarre St. Barbara, Taras Chagala, dankte den Österreicherinnen und Österreichern für ihre Gastfreundschaft. Tausende aus der Ukraine geflüchtete Menschen hätten in Österreich eine neue Heimat gefunden. Ein Dankeschön richtete der Pfarrer auch an die Caritas. In der Ukraine gehe es seiner Kirche darum, das Leid der Menschen zu lindern, „es geht um die Heilung der Wunden“, so der Geistliche.

UNO: 17,6 Millionen auf humanitäre Hilfe angewiesen

Der Angriffskrieg auf die Ukraine jährt sich am 24. Februar zum zweiten Mal und noch immer ist kein Ende in Sicht. 17,6 Millionen Menschen sind laut der UNO auf humanitäre Hilfe angewiesen. Mehr als vier Millionen Kinder wurden bis heute durch die anhaltenden Kämpfe in der Ukraine gewaltsam vertrieben.

Viele dieser Kinder haben ihre Familie verloren, sind schwer traumatisiert und auf psychosoziale Unterstützung angewiesen. Dank Unterstützung aus Österreich habe die Caritas gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen vor Ort bislang 250.000 Kinder in der Ukraine mit ihrer Hilfe erreichen können, hieß es bei der Kundgebung.

Hilfe ist ein Marathon

„Seit Beginn des Angriffskriegs appellieren wir an die Menschen in Österreich: Das ist kein Sprint, sondern ein Marathon der Hilfe, den Europa hier laufen muss“, betonte Klaus Schwertner, Caritas-Direktor der Erzdiözese Wien, bei der Solidaritätskundgebung. Die Hilfe Österreichs müsse unbedingt weitergehen, vor allem für die Millionen Kinder, deren Kindheit durch den Krieg geraubt werde.

„Bitte lassen wir unsere Nachbarinnen und Nachbarn weiterhin nicht im Stich“, appellierte er. „Wir bringen heute tausende Kerzen zum Leuchten. Als Zeichen unserer Verbundenheit. Als Versprechen, dass wir mit unserer Hilfe nicht nachlassen werden.“ Jede Spende ermögliche, Hilfe zu leisten. „Je mehr Menschen unsere Hilfe mittragen, umso mehr Hilfe können wir möglich machen.“

Vier Millionen Menschen in der Ukraine erreicht

Seit Beginn des Kriegs im Februar 2022 hat die Caritas eigenen Angaben zufolge über vier Millionen Menschen in der Ukraine erreicht. 500 Tonnen Hilfsgüter wurden dabei von Österreich in die Ukraine geliefert, 240.000 Menschen konnten konkret unterstützt werden. „Auch, wenn die Ukraine zuletzt weitestgehend aus den Schlagzeilen verschwunden ist, der Krieg tobt mit unverminderter Brutalität weiter“, erinnerte Caritas-Direktor Alexander Bodmann.