Michael Simmer niederösterreichischer Superintendent
epd/M. Uschmann
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Niederösterreich

Simmer zum evangelischen Superintendenten gewählt

Michael Simmer ist am Samstag in Langenlois zum neuen niederösterreichischen Superintendenten gekürt worden. Der 41 Jahre alte gebürtige Wiener kam im achten Wahlgang auf die geforderte Zweidrittel-Mehrheit.

Er folgt damit Lars Müller-Marienburg nach, der im vergangenen Oktober nach sieben Jahren an der Spitze der Superintendenz im Bundesland seinen Rücktritt aus persönlichen Gründen erklärt hatte. Insgesamt waren drei Bewerber und eine Bewerberin angetreten.

Im achten Wahlgang entfielen laut dem Evangelischen Pressedienst für Österreich (epdÖ) 58 von 69 Stimmen auf Simmer, den bisherigen Fachinspektor für den Evangelischen Religionsunterricht an höheren Schulen in Niederösterreich. Elf Personen votierten ungültig.

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Die Superintendentialversammlung, bestehend aus Delegierten aller niederösterreichischen evangelischen Pfarrgemeinden
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Die Superintendentialversammlung, bestehend aus Delegierten aller niederösterreichischen evangelischen Pfarrgemeinden
Markus Fellinger, Lebensberater und Leiter der Gefängnisseelsorge in Niederösterreich
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Markus Fellinger, Lebensberater und Leiter der Gefängnisseelsorge in Niederösterreich
Die Schwechater Pfarrerin Alexandra Battenberg
epd/M. Uschmann
Die Schwechater Pfarrerin Alexandra Battenberg
Daniel Vögele, Pfarrer im deutschen Baiersbronn
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Daniel Vögele, Pfarrer im deutschen Baiersbronn
Michael Simmer niederösterreichischer Superintendent
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Michael Simmer, der neue niederösterreichische Superintendent
Die Kandidatin und die Kandidaten zur Wahl des niederösterreichischen Superintendenten
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Die Kandidatin und die Kandidaten zur Wahl des niederösterreichischen Superintendenten

Rückzug der Schwechater Pfarrerin

Nach dem siebenten Wahlgang im Hotel Schloss Haindorf in Langenlois hatte die Schwechater Pfarrerin Alexandra Battenberg ihre Kandidatur zurückgezogen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Simmer eine Stimme auf die Zweidrittel-Mehrheit gefehlt. Angetreten waren auch Markus Fellinger, Lebensberater und Leiter der Gefängnisseelsorge in Niederösterreich, sowie Daniel Vögele, Pfarrer im deutschen Baiersbronn. Beide hatten ihre jeweilige Kandidatur nach dem sechsten Wahlgang zurückgezogen.

Simmer wird sein Amt nach Angaben des epdÖ am 1. September antreten. Die feierliche Amtseinführung durch Bischof Michael Chalupka ist für 28. September um 15.00 Uhr in der Evangelischen Kirche in Wiener Neustadt geplant.

„Mit großer Freude und Demut“

„Mit großer Freude und Demut“ nahm Simmer die Kür zum Superintendenten an. Er wolle nach der Vakanz nun Stabilität in die Diözese einbringen. Auch wenn sich langfristig an der äußeren Gestalt von Kirche einiges ändern werde, „kann ich aus meinem Glauben mit großer Freude, Begeisterung und Zuversicht in die Zukunft gehen“. „Fürchte dich nicht, lebe mutig und verantwortungsvoll“ sei jedenfalls „eine anschlussfähige Botschaft“, zeigte sich der 41-Jährige überzeugt.

„Ich bin mir sicher, dass Superintendent Simmer mit Weitblick, Engagement und Freude seine ganze Kraft für die Menschen in unserer Evangelischen Kirche in Niederösterreich einsetzen wird“, blickte Superintendentialkuratorin Gisela Malekpour voraus. Sie wird als höchste weltliche Vertreterin künftig gemeinsam mit dem neuen Superintendenten die Diözese leiten.

Studium der evangelischen Theologie in Wien und Bern

Der 1982 in der Bundeshauptstadt geborene Simmer studierte evangelische Theologie in Wien und Bern. Das Vikariat absolvierte er in der Pfarrgemeinde Amstetten-Waidhofen/Ybbs, seine Zeit als Pfarramtskandidat verbrachte er als Jugendpfarrer in Niederösterreich – eine Stelle, die er in der Folge einige Jahre innehatte. Seit 2019 ist Simmer Fachinspektor für den Evangelischen Religionsunterricht an höheren Schulen und Leiter des Schulamts der Superintendenz Niederösterreich.

Gewählt wurde von den Mitgliedern der Superintendentialversammlung, bestehend aus Delegierten aller niederösterreichischen evangelischen Pfarrgemeinden. Zu den Aufgaben des für die Dauer von zwölf Jahren ernannten Superintendenten gehört die geistliche Leitung der Diözese, die in Niederösterreich in 28 Pfarrgemeinden etwa 35.000 Mitglieder zählt.