Evangelisch

Tirol/Salzburg: Superintendent Dantine wiedergewählt

In der evangelischen Diözese Salzburg/Tirol ist der amtierende Superintendent Olivier Dantine wiedergewählt worden. Dantine erhielt bei der Superintendentialversammlung am Freitag 46 von 56 Stimmen. Eine Amtsperiode dauert zwölf Jahre.

Nach Ablauf der ersten zwölfjährigen Amtsperiode hatte sich Dantine erneut der Wahl durch die Delegierten der evangelischen Pfarrgemeinden gestellt, die im in der Auferstehungskirche in Salzburg zusammengekommen sind. Dantine startet nun in seine zweite Amtszeit als Superintendent der Evangelischen Kirche in Salzburg und Tirol.

“Was mir wichtig ist: zu sehen und zu hören, was in den Gemeinden ‚dran‘ ist; wenn schwierige Situationen in den Gemeinden auftreten, da zu sein und so gut wie möglich zu unterstützen", so der Superintendent vor seiner Wahl.

Superintendent Olivier Dantine
epd/T. Dasek
Superintendent Olivier Dantine

Er verstehe sich als „Kommunikator zwischen der Landeskirchenebene und der Gemeindeebene", dem der “Blick auf das Ganze genauso wichtig“ ist wie das Achten auf das, was unterschiedlichen Gemeinden und Institutionen brauchen, so Dantine. Der Evangelischen Kirche in Salzburg und Tirol wolle er weiter “ein Gesicht geben: freundlich und wertschätzend, aber auch klar in der Sache und im Bekenntnis zur Wahrung der Menschenwürde, sowie offen für Dialog“.

2011 erstmals gewählt

Dantine, der im November 2011 erstmals zum Superintendenten gewählt wurde und in diesem Amt Luise Müller nachfolgte, sieht in den kommenden Jahren die Evangelische Kirche angesichts der finanziellen und personellen Ressourcen vor “beträchtlichen" Herausforderungen. Dabei wolle er den Fokus “nicht nur auf das legen, wovon wir uns verabschieden müssen".

Vielmehr gehe es hier um einen „Entwicklungsprozess, der die unterschiedlichen Stärken der Gemeinden in den Blick nimmt, aber gleichzeitig die Orientierung auf die Region als Chance wahrnimmt“. Dann könne auch Neues entstehen, ist der Superintendent überzeugt.

„Was brauchen die Menschen?“

Bei allem Nachdenken über die Zukunft dürfe eines nicht vergessen werden, unterstrich der wiedergewählte Superintendent: Ziel der Kirche sei nicht die Selbsterhaltung, sondern der Dienst in der Welt. „Bei allen Zukunftsüberlegungen darf dieses Ziel nicht aus den Augen geraten: Was brauchen die Menschen, die uns anvertraut sind, was braucht der Sozialraum, in dem jede Gemeinde eingebettet ist, was braucht die Gesellschaft?"

Auch Superintendentialkurator bestätigt

Dantine startet nun mit Superintendentialkurator Christiaan van den Berge in eine zweite Amtszeit. Van den Berge, bisheriger Superintendentialkurator und damit höchster weltlicher Vertreter der evangelischen Diözese Salzburg/Tirol, wurde bei der Superintendialversammlung einstimmig in seinem Leitungsamt bestätigt.

„Ich stelle mich für dieses Ehrenamt zur Wahl, weil die Arbeit im kirchlichen Bereich ein sehr wichtiger Teil in meinem Leben und zugleich Ausdruck meines christlichen Glaubens ist“, so van den Berge vor den Delegierten. Als Superintendentialkurator gehe es ihm darum, „unsere Diözese nach außen zu vertreten und uns den anstehenden Herausforderungen zu stellen“. Das Zusammenwirken aller Generationen im Gemeindeleben sowie eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Gemeinden seien ihm besonders wichtige Anliegen.

Vertretungen neu gewählt

Neu gewählt wurden auch die „Seniorin“ bzw. der „Senior“, die nach der Kirchenverfassung den Superintendenten vertreten. Die neue Seniorin für Salzburg ist Pfarrerin Rahel Hahn aus Zell am See/Saalfelden, Senior für Tirol ist Pfarrer Werner Geißelbrecht von der Christuskirche in Innsbruck.

Zum Amt des Superintendenten

Zu den Aufgaben des Superintendenten gehört die geistliche Führung der Diözese. Er hat die Aufsicht über die kirchlichen Ordnungen und die schriftgemäße Verkündigung. Zu den bischöflichen Rechten gehören Ordination und Visitation. Die Stellung entspricht der des Diözesanbischofs in der römisch-katholischen Kirche. Die evangelische Diözese Salzburg-Tirol hat in 16 Pfarrgemeinden über 23.000 Mitglieder.

Gewählt wird der Superintendent bzw. die Superintendentin für eine Amtszeit von zwölf Jahren von den Mitgliedern der Superintendentialversammlung, in der Delegierte aller evangelischen Pfarrgemeinden der Diözese zusammenkommen. Für die Wahl ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich.