Judentum

Israelitische Kultusgemeinde Salzburg wird erweitert

Die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) Salzburg wird um die Bundesländer Steiermark und Kärnten erweitert und damit zur gebietsmäßig größten in Österreich. Das haben die Vorstände der Kultusgemeinden von Wien und Salzburg am Montag beschlossen.

Dem vorausgegangen war die Wahl des Präsidenten der Jüdischen Gemeinde Graz, Elie Rosen, zum Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg im Jänner 2023, hieß es in einer Aussendung am Dienstag.

Die beiden Bundesländer wurden zu diesem Zweck vom bisherigen Zuständigkeitsbereich der IKG Wien losgelöst. Die außerhalb von Wien größten jüdischen Gemeinden von Graz und Salzburg werden damit in Zukunft in einer Kultusgemeinde und unter einer Führung vereinigt sein.

„Neues Kapitel“

Als „neues Kapitel“ und mutigen Schritt für seine Gemeinden sowie eine Brücke der Freundschaft und wechselseitigen Unterstützung bezeichnete der Rosen die Organisationsreform, die für den staatlichen Wirkungsbereich formell noch einer Kundmachung im Bundesgesetzblatt bedarf.

Elie Rosen, Präsident der IKG Salzburg
APA/Andy Wenzel
IKG-Präsident Rosen sieht in der Zusammenlegung eine Möglichkeit, sichtbarer zu werden

Die Vereinigung der beiden Gemeinden unter einer nunmehr auch organisatorisch gemeinsamen Führung berge eine Vielzahl von Chancen und Synergien. Sie eröffne den kleinen jüdischen Gemeinden unter anderem die Möglichkeit, sichtbarer zu werden und ihre sich von größeren Gemeinden unterscheidenden Aktivitäten und Anliegen verstärkt in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu stellen.

220 Mitglieder, zwei Synagogen

Mit einer Sprengelgröße von 33.500 Quadratkilometern wird die neue Israelitische Kultusgemeinde zur gebietsmäßig größten jüdischen Gemeinde Österreichs. Sie umfasst für rund 220 Mitglieder zwei Synagogen, ein Ritualbad und zwei Friedhöfe. Die Aktivitäten zeigen von Engagement und vor zeitnah größeren Herausforderungen: In Graz wird in Kürze mit dem Bau des jüdischen Kulturzentrums begonnen, in Salzburg steht zum 125-Jahr Jubiläum die Generalsanierung der Synagoge an.