Papst Franziskus
Reuters/Remo Casilli
Reuters/Remo Casilli
Vatikan

Papst verurteilt Anschlag in Moskau

Papst Franziskus hat beim Angelusgebet am Palmsonntag den Anschlag in Moskau verurteilt. „Ich versichere meine Gebete für die Opfer des terroristischen Anschlags, der letzte Nacht in Moskau verübt wurde. Möge der Herr sie in seinen Frieden aufnehmen und ihre Familien trösten“, so der Papst.

Und weiter: „Möge er die Herzen derer bekehren, die diese unmenschlichen Taten organisieren und ausführen, die Gott beleidigen, der befohlen hat ‚Du sollst nicht töten‘“. Franziskus richtete auch einen Appell für den Frieden in der „gepeinigten Ukraine, wo so viele Menschen aufgrund der Intensität der Angriffe auf die Infrastrukturen, die nicht nur Tod und Leid verursachen, sondern auch das Risiko einer noch größeren humanitären Katastrophe in sich bergen, ohne Strom sind“.

Der Papst rief auch zu Gebeten für Gaza und für alle anderen Kriegsschauplätze auf. Er drückte auch seine Verbundenheit mit der Gemeinde von San José de Apartado in Kolumbien aus. Vor einigen Tagen wurden hier zwei Helfer, eine junge Frau und ein junger Mann, ermordet.

Papst verzichtete auf Predigt

Zuvor hatte das katholische Kirchenoberhaupt eine Messe auf dem Petersplatz gefeiert. Laut Vatikan waren aus diesem Anlass 60.000 Menschen auf die festlich geschmückte Piazza gekommen. 25.000 Gläubige ließen ihre Olivenzweige segnen. Überraschend verzichtete der 87-Jährige während des Gottesdienstes auf seine Predigt. Anders als in den letzten Wochen üblich, übernahm kein Vatikan-Mitarbeiter das Verlesen der Ansprache.

Der Grund für die spontane Auslassung ist nicht bekannt. Der Vatikan äußerte sich bislang nicht. Seit gut einem Monat kämpft der Pontifex mit einer Atemwegserkrankung, die ihm mitunter das Sprechen erschwert. Am Sonntag war davon jedoch wenig zu spüren. Nach dem selbst vorgetragenen Angelus begrüßte er die anwesenden Kardinäle vor dem Petersdom, fuhr anschließend mit dem Papamobil durch die Menschenmenge auf dem Petersplatz.

Palmsonntag als Beginn der „Heiligen Woche“

Rund 1,7 Milliarden katholische und evangelische Christen und Christinnen in aller Welt beginnen am Palmsonntag die „Heilige Woche“, den Höhepunkt des Kirchenjahres. Am Sonntag vor Ostern werden traditionell Palmzweige in der kirchlichen Prozession mitgetragen, mit Weihwasser gesegnet und in den Häusern anschließend hinter Kruzifixe gesteckt. Die Palmsonntagsliturgie erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem und bildet den Auftakt der Liturgie für die Karwoche.

Der Papst soll am Gründonnerstag eine Messe im Frauengefängnis Rebibbia in Rom feiern. Die Messe am Gründonnerstag markiert den Beginn des österlichen Triduums, der drei Tage, an denen die Christen und Christinnen der Passion, des Todes und der Auferstehung Jesu gedenken. Dabei wäscht der Papst laut Tradition Gefängnisinsassinnen die Füße. Die Fußwaschung geht auf eine Geste von Jesus Christus an seinen Jüngern beim Letzten Abendmahl zurück und ist ein Zeichen der Demut und Verbundenheit.