Deutschland

Orthodoxe Bischöfe beraten über Umgang mit Missbrauch

Über den künftigen Umgang „mit Fällen sexualisierter Gewalt“ hat die Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) beraten. Bei ihrer Sitzung wurde die Schaffung einer gemeinsamen Anlaufstelle für alle orthodoxen Diözesen Deutschlands angestrebt.

Das wurde in einer Aussendung nach dem Treffen im Kirchenzentrum der Rumänischen Orthodoxen Metropolie von Deutschland, Zentral- und Nordeuropa in München bekannt gegeben, jedoch noch keine weiteren Details.

An der Begegnung unter dem Vorsitz des griechisch-orthodoxen Metropoliten Augoustinos (Labardakis) nahmen Vertreter der griechischen, ukrainischen, serbischen und rumänischen Diözesen sowie Beobachter der Diözese der russischen-orthodoxen Kirche im Ausland teil. Themen der Beratungen waren weiters auch der Religionsunterricht, die Ökumene und die Zusammenarbeit mit den staatlichen Stellen.

Gemeinsame Handreichung

Schon am 20. März waren Delegationen der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Bonn zusammengekommen.

Dabei unterzeichneten Metropolit Augoustinos und die amtierende EKD-Ratsvorsitzenden Bischöfin Kirsten Fehrs in den Räumen der Griechisch-Orthodoxen Metropolie die Handreichung „Christliche Bildung gemeinsam ermöglichen – Eine ökumenische Ermutigung“. Diese wurde von 2021 bis 2023 von einer gemischten orthodox-evangelischen Arbeitsgruppe erstellt und vom Rat der EKD und der Orthodoxen Bischofskonferenz angenommen.

Vielfältige Themen

Themen, die in dieser Handreichung angesprochen werden, sind das gemeinsame Grundverständnis religiöser Bildung und die konfessionellen Spezifika, die Herausforderung der Kontextualität einer ökumenisch sensiblen Bildung mit Blick auf die aktuellen gesellschaftlichen und biografischen Veränderungen und exemplarische Einblicke in zentrale Handlungsfelder religiöser Bildungsarbeit in beiden Kirchen, wie es hieß.

Im Schlusskapitel der Handreichung werden auf der einen Seite orientierende Leitperspektiven für eine gemeinsame Weiterentwicklung kirchlichen Bildungshandelns entwickelt. Zudem werden diese Leitperspektiven in Form von Ermutigungen konkretisiert, die sich an verschiedene Verantwortliche orthodoxer und evangelischer Bildungsarbeit richten.

Osterschreiben an evangelische Kirchen

Metropolit Augoustinos hatte in seinem Osterschreiben an die evangelischen Kirchen in Deutschland dazu aufgerufen, das unterschiedliche Osterdatum als ökumenische Chance zu begreifen und zugleich auf das Jahr 2025 zu blicken, in dem das Osterfest in allen Konfessionen auf einen gemeinsamen Termin fällt.

Dann jährt sich auch das erste Ökumenische Konzil von Nizäa zum 1.700. Mal. So bildete der Austausch zu den verschiedenen geplanten Aktionen des Jahres 2025 einen weiteren Punkt der Beratungen von OBKD und EKD.

„Herausforderungen ökumenisch angehen“

Metropolit Augoustinos betonte nach der Sitzung, er sei „der festen Überzeugung, dass sich die Herausforderungen der Gegenwart nur ökumenisch angehen lassen.“ Im Hinblick auf die weitere Themensetzung der Kontaktgespräche zwischen OBKD und EKD sagte Bischöfin Fehrs: „Die Schwerpunktsetzung auf der religiösen Bildung hat weiterhin hohe Aktualität, da die Orientierung an jungen Menschen eine wichtige Kraftquelle für unsere Kirchen ist.“

Fixiert wurde bei dem Treffen der Bischofskonferenz ferner auch die Abhaltung einer wissenschaftlichen Tagung im Juni 2025 in München, aus Anlass des anstehenden 1.700-jährigen Jubiläums des Ersten Ökumenischen Konzils (Nizäa 325).