Die britische  Queen Camilla
APA/AFP/Adrian Dennis
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Großbritannien

Königin Camilla verteilt heuer „Gründonnerstagsgeld“

Für ihren krebskranken Ehemann König Charles III. übernimmt die britische Königin Camilla am Gründonnerstag die Verteilung des „Gründonnerstagsgeldes“ (Maundy money). Der zugehörige Gottesdienst findet in der Kathedrale des westenglischen Worcester statt.

Charles hat diese Tradition seiner 2022 gestorbenen Mutter Elizabeth II. fortgesetzt. Ausgewählte Personen, allesamt im Rentenalter und von ihrer Diözese benannt, erhalten vom Monarchen das „Gründonnerstagsgeld“ als Zeichen der Anerkennung für ihre Dienste an der Kirche und der Gemeinschaft.

Das „Maundy money“ ähnelt dem katholischen Brauch, dass etwa der Papst oder katholische Priester Menschen am Gründonnerstag in Erinnerung an das Letzte Abendmahl die Füße waschen. Empfängerinnen und Empfänger des „Gründonnerstagsgeldes“ sind in der Regel so viele Frauen und Männer, wie der Monarch Jahre zählt – also je 75.

Alter des Königs bestimmt Anzahl der Münzen

Das Alter des Königs bestimmt auch die Zahl der Münzen. Nach Angaben der königlichen Münze, die diese besonderen Geldstücke herstellt, hat im Jahr 1213 König John erstmals Geldmünzen überreicht; 13 Pfennige an 13 arme Männer. Seit der Regierungszeit Heinrichs IV. (1399–1413) wird die Zahl der Empfänger mit dem Alter des Königs gleichgesetzt.

Jede und jeder Beschenkte erhält zwei kleine Lederbeutel mit Münzen, die vorher gesegnet wurden. In einem sind Münzen, wie sie aktuell im Umlauf sind, als Symbol eines königlichen Almosens für Kleidung oder Nahrungsmittel. Ein zweiter Beutel enthält so viele eigens für den Gründonnerstag geprägte Münzen, wie der Monarch alt ist.

Königin Camilla (76) nimmt zum dritten Mal an der Zeremonie teil. 2022 und 2023 verteilte ihr Ehemann Charles die Münzen, 2022 noch in Vertretung für die damals 95-jährige Elizabeth II. Der englische Monarch ist auch weltliches Oberhaupt der anglikanischen Staatskirche von England.