Von 1. bis 3. Schawal, dem zehnten Monat im islamischen Jahr, wird mit Verwandten und Freunden gefeiert. An diesen drei Tagen verbietet das religiöse Gesetz zu fasten. Besondere Spezialitäten werden für das Fest zubereitet, kunstvolle Bäckereien und Süßigkeiten. Im Türkischen heißt das Fest deswegen Seker Bayrami (Zuckerfest).
Glückwünsche werden ausgetauscht, die Kinder bekommen Geschenke wie Spielzeug, Geld und neue Kleidung. In Restaurants und zu Hause werden üppige Mahlzeiten aufgetischt. Üblicherweise wünscht man einander ein „Id Mubarak“ (gesegnetes Fest) oder ein „Id Sa’id“ (glückliches Fest).
Eine der „fünf Säulen“ des Islam
Der Fastenmonat ist eine der „fünf Säulen“ des Islam und damit eine religiöse Pflicht. Etwa vier Wochen lang darf tagsüber weder gegessen noch getrunken werden. Viele stehen deswegen auf, bevor die Sonne aufgeht. Mitten in der Nacht wird gefrühstückt, dann legt man sich noch einmal schlafen.
Bei schwerer Arbeit oder unumgänglichen Situationen gibt es für das Fasten auch Ersatzhandlungen – zum Beispiel Spenden. Zudem kann das Fasten zu einem passenderen Zeitpunkt nachgeholt werden. Kranke Menschen, stillende und menstruierende Frauen und kleine Kinder sollen gar nicht fasten.
Ramadan heuer überschattet
Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) schreibt in einer Aussendung zum Ende des islamischen Fastenmonats: „Der diesjährige Ramadan war überschattet von den erschütternden Ereignissen in Gaza.“ IGGÖ-Präsident Ümit Vura: „Gaza steht vor einer beispiellosen humanitären Krise, die internationale Aufmerksamkeit und Unterstützung erfordert. Es ist unsere Verantwortung als Glaubensgemeinschaft, uns für eine nachhaltige Konfliktlösung und Frieden einzusetzen.“
Zum Abschluss des Ramadan ermutigt die IGGÖ die österreichischen Musliminnen und Muslime nicht nur dazu, ihre Fitra-Abgabe (eine verpflichtende Spende für Bedürftige im Ramadan) rechtzeitig zu entrichten, sondern sich auch an ihrer laufenden Spendenaktion für Gaza oder einer der Hilfsorganisationen an Ort und Stelle zu beteiligen.
Das Fest biete eine Gelegenheit, „die Vielfalt und den Zusammenhalt innerhalb der österreichischen Gesellschaft zu feiern. Es ermutigt zum interkulturellen Austausch, zur Solidarität und zum gegenseitigen Respekt, Werte, die für ein friedliches Zusammenleben unerlässlich sind“, so die IGGÖ. „Wir möchten die Freude, die dieser Anlass mit sich bringt, teilen und uns gegenseitig unterstützen, um gestärkt aus dieser Zeit der Gemeinschaft und Reflexion hervorzugehen, ihre Lehren in unser alltägliches Leben zu integrieren und uns für eine gerechte und friedliche Welt einzusetzen.“