Brennende Kerzen
APA/Georg Hochmuth
APA/Georg Hochmuth
Wien

Religionsgemeinschaften als „Lichtinseln“ in Krisen

Die Stadt Wien und mehrere Religionsgemeinschaften tun sich zusammen, um Menschen in allgemeinen Krisensituationen, wie etwa einem Blackout, lokal Hilfe anzubieten. Die von den Religionsgemeinschaften zur Verfügung gestellten Räume sind im Ernstfall mit Laternen oder Kerzen gekennzeichnet und bieten Sitzplätze.

Beim Konzept der Lichtinseln wurde am Dienstag erstmals getestet und ausprobiert. Es handle sich um ein niederschwelliges Angebot zur unterstützenden sozialen Betreuung von Personen und zur Weitergabe von Informationen im Anlassfall, wie z.B. einem Blackout oder sonstiger Krisen, die den Großteil der Bevölkerung betreffen könne, schreibt die Stadt Wien in einer Aussendung am Mittwoch.

Eine Anlaufstelle im lokalen Bereich könne helfen, besser mit einer unerwarteten Situation umzugehen. Teilnehmende Religionsgemeinschaften sind derzeit die römisch-katholische Kirche, die evangelische Kirche A.B., die PfarrCaritas-Wien, die neuapostolische Kirche, die islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich, die österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft, die Sikh Glaubensgemeinschaft Österreich sowie die israelitische Kultusgemeinde Wien.

Interkonfessionell und für alle nutzbar

Die „Lichtinseln“ sollen Institutionen und Notfallstellen durch ihr Gesprächs- und Informationsangebot entlasten. Da sie interkonfessionell angelegt sind, seien sie uneingeschränkt für alle Menschen nutzbar. „Dadurch sollen Menschen, die keine Akuthilfe benötigen, aber trotzdem Informationen suchen und verunsichert sind, in einer lokalen Gemeinschaft Hilfe erhalten“, so die Aussendung.

Die von den einzelnen Religionsgemeinschaften für den Anlassfall zur Verfügung gestellten Räume sind mindestens 20 Quadratmeter groß und mit Sitzgelegenheiten ausgestattet. Die Freiwilligen der Religionsgemeinschaften sind dann vor Ort, um sich um die Hilfesuchenden zu kümmern.

Räume werden gekennzeichnet

Die Sichtbarkeit der Örtlichkeit in der Öffentlichkeit wird durch Kerzen oder Laternen im Eingangsbereich hergestellt. Natürlich informieren die einzelnen Religionsgemeinschaften auch ihre Nachbarschaft über die Existenz der „Lichtinsel“.

Der erste Test der Einrichtung „Lichtinseln“ hatte die Kommunikation zwischen den einzelnen Örtlichkeiten zum Zweck. Die Abstimmung zwischen dem Personal und den Amateurfunkern vor Ort sowie dem Krisenmanagement der Stadt Wien habe reibungslos funktioniert, so die Stadt Wien. „Auf Basis dieser Erkenntnisse werden auch in Zukunft regelmäßige Übungen und der Austausch zwischen den Religionsgemeinschaften gepflegt.“