Nach Angaben des „National Catholic Reporter“ (Donnerstag Ortszeit) fielen die Äußerungen von Bischof Robert Dwayne Gruss (68) bereits Anfang April während eines Vortrags zum Thema „Vergebung als Herz des Christentums“.
„Ich hege keinen Groll gegen den Präsidenten. Ich habe Mitleid mit ihm. Ich bin nicht wütend auf ihn, er ist einfach nur dumm“, sagte Gruss. Obwohl Biden Katholik sei, verstehe dieser den katholischen Glauben nicht. Der Präsident zeige Ahnungslosigkeit „im Sinne von Nichtwissen“. Es sei „keine Dummheit in einem abwertenden Sinn“, fügte der Bischof wörtlich hinzu. „Es ist Dummheit in dem Sinne, dass er nicht es nicht weiß und dann Sachen macht.“
Kritik von Jesuiten
Während etliche Zuhörer mit Gelächter auf die Worte des Bischofs reagierten, kritisierte der Jesuit und Journalist Thomas Reese laut Katholischer Nachrichten-Agentur (KNA) die Einlassungen. Es gehöre sich einfach nicht, den Präsidenten der Vereinigten Staaten vor Publikum als dumm zu bezeichnen.
Vor allem der Streit über das Thema Abtreibung hat zuletzt immer wieder zu Spannungen zwischen den Bischöfen und Biden geführt. Der Regierungschef tritt für liberalere Regelungen bei Schwangerschaftsabbrüchen ein. Die katholische Kirche in den USA lehnt das strikt ab.
Zahlreiche Aussetzer und Versprecher bei öffentlichen Auftritten ließen überdies Zweifel aufkommen, ob der amtierende Präsident einer möglichen zweiten Amtszeit gewachsen ist. Sein Gegenspieler Donald Trump nutzt dies im aktuellen Wahlkampf für persönliche Angriffe. „Ein Kandidat ist zu alt und geistig ungeeignet, um Präsident zu sein. Der andere bin ich“, sagte der 77-jährige Trump kürzlich über seinen Konkurrenten.