Der starke Zuwachs verdeutliche die Wichtigkeit von Notschlafstellen, betonte Erich Hohl, Vizedirektor der Caritas Steiermark. „Gerade angesichts der noch immer anhaltenden Teuerung, die auch die Wohnsituation vieler Menschen immer prekärer werden lässt, sind diese Einrichtungen in unserer Soziallandschaft nicht wegzudenken“, so Hohl.
Den Angaben zufolge gab es alleine in Graz knapp 500 Meldungen und 800 Kontakte bei den Ausfahrten mit dem Caritas-Kältebus. Möglich gemacht hätten dieses Angebot über 50 Freiwillige. Erstmals sei eine Ausweitung der Tätigkeit bis in den April hinein möglich gewesen. „Armut und Wohnungslosigkeit kennen keine Jahreszeiten“, so Hohl, der darauf hinwies, dass viele der Angebote der Hilfsorganisation ganzjährig zur Verfügung stehen, für alle Menschen, die sich in einer akuten Notsituation wiederfinden.
Großer Andrang bei Kältetelefon und Vinzi-Werken
Dankbar zeigte sich der Leiter des Kältetelefons und der Winternotschlafstelle, Jakob Url: „Die Zahl der Anrufe zeigt: Die Grazer Bevölkerung ist aufmerksam gegenüber Menschen, die bei Minusgraden im Freien übernachten und nutzt die Möglichkeit, diese Beobachtungen dem Team des Kältetelefons mitzuteilen“. Auch die Unterstützung mit Verpflegungs- und Materialpaketen habe sich verdoppelt.
Auch die VinziWerke verzeichneten in ihren Grazer Einrichtungen im vergangenen Jahr übergroßen Andrang, wie Vinzi-Koordinatorin Amrita Böker berichtete: „Die Einrichtungen der VinziWerke Steiermark sind über das ganze Jahr hinweg nahezu ausgelastet“, mit in Summe über 45.500 Nächtigungen bei 210 Plätzen im vergangenen Jahr. Das Gebäude der Notschlafstellen VinziNest und VinziSchutz in Graz ist mit über 100 Betten die größte Notschlafstelle in der Steiermark.