LEBENSKUNST – Begegnungen am Feiertag 1.1.2021

Das Gottschöne in der Welt entdecken

Franz von Assisi und Impulse zum Weltfriedenstag | Maria aus Nazareth und ihre vielen Aufgaben | Junge Menschen und ihre spirituelle Heimat | Bibelessay von Melanie Wolfers

Das Gottschöne in der Welt entdecken – Franz von Assisi und Impulse zum Weltfriedenstag

Der 1. Jänner hat viele Namen und Bedeutungen, von Neujahr und Neujahrstag über „Fest der Beschneidung Jesu“, das gemäß der jüdischen Tradition in mehreren christlichen Kirchen am achten Tag nach Weihnachten gefeiert wird, bis zum in der katholischen Kirche begangenen „Hochfest der Gottesmutter Maria“, dessen Tradition ins 7. Jahrhundert zurückreicht.

Lebenskunst
Freitag, 1.1.2021, 7.05 Uhr, Ö1

1967 hat Papst Paul VI. den Neujahrstag zum Weltfriedenstag erklärt. Einer, der in diesem Zusammenhang als Vorbild gelten kann, ist der Gottsucher und Mystiker Francesco di Pietro di Bernardone, besser bekannt als Franz von Assisi. Ende des 12. Jahrhunderts in Umbrien, im heutigen Italien, geboren, war er als junger Mann Soldat und hat nach seiner Hinwendung zu einem radikal religiösen Leben Perspektiven für einen umfassenden Frieden umrissen. Wie diese aussehen, hat Brigitte Krautgartner im Gespräch mit dem Kulturpublizisten Hubert Gaisbauer ausgelotet, der selbst seit seiner Jugend immer wieder den Gedanken des Heiligen Franz nachgeht.

„Jungfrau, Mutter, Königin“ – Maria aus Nazareth und ihre vielen Aufgaben

In der katholischen Kirche gilt der 1. Jänner also unter anderem als Hochfest der Maria aus Nazareth, die den verheißenen Messias, übersetzt Christus, geboren hat. Doch damit nicht genug. Das einstmals jüdische Mädchen Mirjam wird im Christentum nicht nur als Mutter des Gottessohns verehrt, sondern von Katholik/innen auch als „Königin der Märtyrer“, als „Himmelskönigin“ und als „Königin der Engel“. Oft schlicht als „Jungfrau“ bezeichnet, gilt sie in der orthodoxen Kirche als „Theotokos“, als „Gottesgebärerin“. Markus Veinfurter hat sich zu den verschiedenen Aufgaben der Heiligen Maria umgesehen und umgehört: Seine Erforschung beginnt in der katholischen Pfarrkirche Rudolfsheim im 15. Bezirk Wiens, dem „multikulturellsten“ der insgesamt 23. Die Kirche ist „Maria, Königin der Märtyrer“ geweiht.

Mein Tempel, meine Kirche, mein Gotteshaus – Junge Menschen und ihre spirituelle Heimat

Kirchen, buddhistische Klöster, Hindu-Tempel, Synagogen oder Moscheen: All diese Orte können für gläubige Menschen spirituelle Heimat sein. Auch junge Gläubige fühlen sich in ihren „Gotteshäusern“ geborgen, tanken dort Energie für den Alltag oder nutzen sie fürs Gebet. Lena Göbl nimmt ihr Publikum mit auf eine Reise quer durch Österreich, auf der sie noch vor dem jüngsten harten Lockdown fünf junge Menschen in ihrer „religiösen Heimat“ besucht hat: eine Buddhistin im oberösterreichischen Almtal, einen Muslim in Saalfelden, einen Hindu in Traiskirchen, eine katholische Christin in Wien und eine Jüdin in Graz.

Gesegnet und behütet ins Neue Jahr – Bibelessay zu Numeri 6,22-27

Wie kann Leben gelingen? Um diese Frage kreisen die Bücher der Philosophin, Theologin und Seelsorgerin Melanie Wolfers. Die gebürtige Deutsche ist katholische Ordensfrau, die „in Zivil“ gekleidet ist, also kein Ordensgewand trägt, und in einer Schwesterngemeinschaft der Salvatorianerinnen in Wien lebt. Für den LEBENSKUNST-Bibelessay am Neujahrstag hat sich die Bestsellerautorin den sogenannten Aaron-Segen aus der Hebräischen Bibel, dem Ersten oder Alten Testament, ausgesucht. Ihre Überzeugung ist, es braucht immer wieder neu den Segen, der in Angst und Not Gutes zusagt – und ein Sich-Öffnen dafür. Segen oder Zuspruch können demnach daran erinnern, was den und die Einzelne, was alle Menschen umgibt: göttliches Leben.

Bibelessay zu Numeri 6,22-27

Redaktion & Moderation: Doris Appel