Mittwoch, 20.1.2021, Fabian Jochum

Das Amen

Ja und Amen zu etwas sagen – das ist geradezu sprichwörtlich. Was es mit diesem Wort wirklich auf sich hat, erklärt Jugendseelsorger Fabian Jochum.

Der Atem und die Stille sind wichtig für das Gebet. Auf den eigenen Atem zu achten ist eine sehr wirksame Methode, um sich zu sammeln, ganz präsent zu sein. Deshalb ist ein Atemzug ein guter Gebetsbeginn. Und am Ende eines Gebets steht häufig das Wort „Amen.“ „Amen“ heißt (so hört man oft): „So sei es.“ Doch die hebräische Wortwurzel bedeutet eigentlich „sich festmachen“. Im Gebet kann ich mich festmachen.

Fabian Jochum
ist Jugendseelsorger in der katholischen Diözese Feldkirch

Gespräch mit einem Freund

Im siebten Kapitel des Propheten Jesaja lesen wir den Satz: „Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht.“ (Jes 7,9b) Das klingt sehr belehrend. Erhobener Zeigefinger. Aber im Hebräischen steht hier dieselbe Wurzel „sich festmachen“. Es heißt also: „Wenn ihr euch nicht festmacht, werdet ihr nicht festbleiben.“

Es geht nicht um theoretische Glaubensdogmen, sondern ganz praktisch: Ich kann mich bei jemandem festmachen. Bei jemandem, dem ich vertraue. Bei einem guten Freund. Das Gebet ist wie ein Gespräch mit einem guten Freund, auf den ich bauen kann, der immer da ist. Jeden Tag. In guten und in schlechten Zeiten.